Wenn die Allergie lebensbedrohlich wird

Wespen können schwere Allergien auslösen
pixabay

Gleich, ob es sich um einen Insektenstich oder eine Nussallergie handelt – wer an einer Allergie leidet, kann in bestimmten Fällen unter lebensbedrohlichen Symptomen leiden, wenn er mit den jeweiligen Allergenen in Kontakt kommt.

Anlässlich der Welt-Allergie-Woche vom 28. Juni bis 4. Juli veröffentlicht die Interessensgemeinschaft Allergenvermeidung (IGAV) dazu einen Ratgeber mit zahlreichen Informationen und Tipps für Betroffene. Außerdem beantworten auf der unabhängigen Informationsplattform medizinische Experten im Rahmen einer Video-Serie Fragen rund um Auslöser, Warnzeichen, Behandlungsmöglichkeiten und Erste-Hilfe Maßnahmen. Zu sehen sind die Videos auf dem YouTube Kanal der Plattform.

 

Lebensbedrohlicher Kreislaufschock

Gerade bei schweren allergischen Verläufen ist umfassendes Wissen über Hilfsmaßnahmen wichtig und kann Leben retten. Denn die Anaphylaxie, die schwerste Form einer allergischen Reaktion, kann innerhalb weniger Minuten den kompletten Körper betreffen und zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufschock führen. „Bei Erwachsenen sind Insektengifte, vorwiegend von Wespen, die häufigsten Auslöser für eine lebensbedrohliche Anaphylaxie“, informiert Assoz.-Prof. Dr. Gunter Sturm, Leiter des Allergieambulatoriums Reumannplatz in Wien und Facharzt an der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie in Graz.

Doch nicht nur Insektenstiche, auch Nahrungsmittel oder Medikamente können den Organismus völlig aus dem Lot bringen. Nahrungsmittel wie Kuhmilch, Hühnerei, Weizen, Erdnüsse, Nüsse und Shrimps sind vor allem bei Säuglingen die Hauptauslöser. Univ.-Prof. Dr. Zsolt Szépfalusi, Leiter der Atem- und Allergieambulanz an der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde an der MedUni Wien: „Manche dieser Nahrungsmittel-Allergien – zum Beispiel Milch, Hühnerei und Weizen – bilden sich meist innerhalb einiger Jahre zurück. Nussallergien hingegen bleiben oft lebenslang bestehen.“

 

Warnzeichen erkennen

Juckreiz beginnend an Handflächen und Fußsohlen, Nesselausschlag, Schwellungen in Gesicht und Hals, Übelkeit und Erbrechen, Atem- und Schluckbeschwerden, Herzrasen und Schwindel sind typische Symtpome einer Anaphylaxie. Gunter Sturm betont, dass man im Falle einer anaphylaktischen Reaktion rasch und richtig handeln muss: „Denn weder das Ausmaß noch der Verlauf sind vorhersehbar.“ Deshalb essenziell: das Mitführen von Notfall-Medikamenten wie einem Adrenalin-Autoinjektor. Außerdem sollten Erwachsene und Kinder, sowie deren Eltern und Betreuungspersonen in Schule und Kindergarten, die an einer Allergie leiden, in der korrekten Anwendung der Medikamente gut geschult sein. „Anaphylaxien sind glücklicherweise selten. Betroffene müssen ihre Allergie, deren Auslöser und erste Warnzeichen einer allergischen Reaktion aber genau kennen“, appellieren die beiden Experten Sturm und Szépfalusi.

 

Info:

Der kostenlose Ratgeber kann direkt bei der IGAV bestellt werden: info@allergenvermeidung.org, T: 01/212 60 60 und steht zum Download auf www.allergenvermeidung.org (Rubrik Ratgeber) zur Verfügung.

 

Quelle: IGAV