Bauernhof-Schutz in Tablettenform

Kind mit Kuh
Pixabay

Kinder, die auf dem Bauernhof aufwachsen, sind weniger von Allergien betroffen als Stadtkinder. Warum das so ist fand ein interdisziplinäres Forschungsteam um Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim im Stallstaub von traditionellen Kuhställen: Lipocaline, Proteine die einen immunmodulierenden und somit vor Allergien schützenden Effekt haben.

Doch man muss nicht mit Kug, Schaf und Ziege leben und ihnen nahe sein, um sich gegen Allergien gut schützen zu können. Erst kürzlich hat eine Studie des Instituts für Pathophysiologie und Allergieforschung der MedUni Wien und des interuniversitären Messerli Forschungsinstituts gezeigt, dass Beta-Laktoglobulin, ein von Kühen abgesondertes Protein, erstaunliche Wirkung auf das menschliche Immunsystem hat: Das auch in Milch vorkommende Beta-Laktoglobulin ist ein Schlüsselmolekül – und für den sogenannten Bauernhofschutz gegen Allergien verantwortlich. Kinder, die im Kuhstall spielen und unverarbeitete Milch trinken, leiden demnach seltener unter Allergien und Asthma. Die Studie wurde vor kurzem im Top-Journal „Journal of Allergy and Clinical Immunology (JACI)“ veröffentlicht.

 

Neue Lutschtablette

Doch nicht jeder kann auf einem Bauernhof leben – deshalb hat das Pharmaunternehmen Bencard Allergie auf Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse eine Lutschtablette entwickelt, die den Effekt ebenso erzielen soll: Immunobon enthält Molkenprotein, das wie eine Tasche aufgebaut ist, die mit Vitamin A, Zink und Eisen befüllt ist. Dadurch werden die Nährstoffe zu den Immunzellen transportiert und sollen so für ein starkes Immunsystem sorgen. Dabei spielt es eine Rolle, ob sich bereits eine Allergie entwickelt hat oder der Allergieschutz erst aufgebaut werden soll. Erwachsene lutschen dabei über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten täglich zwei Tabletten, Kinder ab drei Jahren sollten täglich eine Tablette einnehmen.