Hausstaubmilben - unsichtbare Mitbewohner

Haustaubmilbe mikroskopisch
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Hausstaubmilben sind in jedem Haushalt anzutreffen. Besonders gerne halten sich die winzigen Spinnentiere in Betten und Polstermöbeln auf.

 

Hausstaubmilben sind eine Gattung der Milben, und zählen zu den Spinnentieren. Hierzulande handelt es sich meist um die Arten Dermatophagoides pteronyssinus oder Dermatophagoides farinae. Die Größe der Tiere beträgt etwa 0,1 bis 0,5 mm. Ihr Körper ist weiß und trägt haarförmige Borsten. Sie ernähren sich von abgefallenen Hautschuppen, von denen der Mensch etwa 0,5 bis 1 Gramm pro Tag verliert.  

Die Hausstaubmilbe selbst löst keine allergischen Reaktionen hervor.  Im Kot der Milben befinden sich jedoch Eiweißbestandteile die Allergien hervorrufen können. Im Laufe ihres Lebens produziert die Hausstaubmilbe das 200-fache ihres Körpergewichtes an Exkrementen. Milbenkot ist nach Blütenpollen der zweithäufigste Verursacher von Allergien.

Fortpflanzung

Die Spinnentiere sind getrenntgeschlechtlich, wobei die Männchen deutlich kleiner sind als die Weibchen (Weibchen erreichen ein Lebendgewicht von 5,8 Mikrogramm, Männchen nur 3,5). Die Weibchen legen ihre Eier einzeln und über einen langen Zeitraum verteilt ab. Die Lebensdauer der Weibchen beträgt zwischen 30 und 100 Tagen. In dieser Zeit legen sie zwischen 40 und 80 Eier ab. Aus den Eiern schlüpft eine Deutonymphe (auch als Larve bezeichnet). Diese wandelt sich in eine Tritonymphe um, aus der die adulten Tiere hervorgehen (zwei Larvenstadien). Jeder Umwandlungsschritt ist dabei mit einer Ruheperiode unterschiedlicher Länge verbunden, während derer die Tiere erheblich widerstandsfähiger gegen widrige Umweltbedingungen sind. Die Periode vom Ei zum Geschlechtstier dauert unter günstigen Bedingungen etwa 30 bis 50 Tage, kann aber bei niedrigen Temperaturen bis 120 Tage ausgedehnt sein.

Lebensraum

Hausstaubmilben kommen beinahe ausschließlich in menschlichen Wohnungen vor. Sie können im Freien normalerweise nicht überleben. Ihr bevorzugter Aufenthaltsort ist das Bett. Dort sind zu gleichen Teilen die Matratze, Polster und Bettdecken betroffen, da dort reichlich Hautschuppen als Futter sowie viel Feuchtigkeit vorhanden sind. Aber auch in Polstermöbeln, Stofftieren, Vorhängen und älteren Büchern können sie auftreten.  Wesentliche Faktoren für die Häufigkeit von Milben in Häusern sind Luftfeuchtigkeit und Temperatur.  

Da durch die Heizperiode die Luft in den Zimmern austrocknet und die Lebensbedingungen für die Hausstaubmilben verschlechtert, ist die Milbendichte im Sommer und Herbst ist deutlich höher als im Winter.  Milben finden bei 25 bis 30 Grad Celsius sowie einer hohen Luftfeuchtigkeit von 65 bis 80 Prozent ihre optimalen Lebensbedingungen vor. Matratzen, die regelmäßig durch den Schläfer angefeuchtet werden, bieten daher auch im Winter ein mögliches Refugium. Dabei sind die Bedingungen für das Überleben nicht optimal, während sich der Schläfer noch im Bett befindet, weil durch die Körperwärme die relative Luftfeuchte absinkt.

Ab einer Höhe von über 1.500 Metern finden Hausstaubmilben keine günstigen Lebensbedingungen vor. Gegenden über 1.800 Seehöhe gelten als nahezu Milbenfrei. Deshalb sind Aufenthalte in diesen Höhen für Allergiker als Urlaubsorte besonders zu empfehlen.