Neue Hoffnung für Baumpollen-Allergiker

Baumpollen können Allergien auslösen
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2020 haben Baumpollenallergiker schwer unter ihrer Erkrankung gelitten, denn Hasel, Erle und Birke blühten vergangenen Frühling besonders intensiv. Mehrere Millionen Europäer sind von Allergien gegen Baumpollen betroffen, wobei der Birken-Blütenstaub zu den häufigsten Auslösern gehört.

„Die Hauptsaison für die Birkenpollen-Allergie ist der April. Aufgrund einer sogenannten Kreuzallergie können Allergiker aber auch Monate davor und danach Beschwerden haben. Damit leiden sie mitunter insgesamt etwa ein halbes Jahr unter Allergiesymptomen wie einer laufenden oder verstopften Nase, Niesen, juckenden und tränenden Augen“, sagt Uwe E. Berger, Leiter des Österreichischen Pollenwarndienstes. „Die heurige Pollensaison startete mit der Blüte von Hasel und Erle mancherorts besonders früh und heftig. Auch die Birkenpollensaison war in diesem Jahr sehr intensiv.“

Schlafstörungen und reduzierte Leistungsfähigkeit

Dabei kann sich eine Allergie, je nach Schwere, unterschiedlich auswirken – von Schlafstörungen bis zur beeinträchtigten Leistungsfähigkeit in Beruf oder Schule. Symptomlindernde Medikamente wie Antihistaminika und Kortison reichen nicht immer aus, um die Beschwerden zufriedenstellend zu lindern. Somit stellt die neue Tablette eine Besonderheit dar, denn die moderne Form der sogenannten allergen-spezifischen Immuntherapie bietet die Chance, dass sich die Allergie-Beschwerden und damit die Lebensqualität der Allergiker langfristig bessern. 

Der Therapiestart sollte nach Ende der Pollensaison, also im Sommer oder im Herbst, erfolgen da keine Baumpollen mehr in der Luft sind, die zusätzliche Belastung für Allergiker darstellen. Die Tablette, die für Birkenpollen-, Erlen-, Buchen-, Hasel-, Hainbuchen- und Eichen-Allergiker geeignet ist, wird nach der Diagnostik beim Dermatologen, HNO-Arzt oder Facharzt für Lungenheilkunde verschrieben. Sie ist aktuell für erwachsene Allergiker ab 18 Jahren zugelassen.

Flexible Behandlungsmöglichkeit

Mag. Heidelinde Schopper, Geschäftsführerin der Österreichtochter von ALK, ein auf Allergiebehandlung spezialisiertes Unternehmen: „Für diese Allergiker ist es eine gute Nachricht, dass nun mit einer neuen Allergen-Tablette eine flexible Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung steht, die nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursache der Allergie angeht und damit die Chance auf eine langfristige Verbesserung der Lebensqualität bietet.“

Die neue Behandlung stellt eine moderne Form der allergen-spezifischen Immuntherapie (AIT) dar, auch unter den Begriffen Allergie-Impfung oder Hyposensibilisierung bekannt. Bislang war sie in der Therapie von Baumpollen-Allergien nur in Form von Spritzen oder Tropfen erhältlich. Nun steht sie auch als Tablette zur Verfügung, die man über einen Zeitraum von drei Jahren täglich unter die Zunge legt. Der Vorteil dieser regelmäßigen Einnahme: Das Immunsystem entwickelt eine Toleranz gegenüber dem Allergie-Auslöser.  „Statt einer Spritzentherapie, die beim Arzt durchgeführt wird“, erklärt Heidelinde Schopper, „erfordert die moderne Therapie mit Tabletten weniger Arztbesuche und kann selbständig zu Hause erfolgen.“

Quelle: ALK