Bis unter die Haut: Tattoo-Allergie

Allergie gegen Tätowierung
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Fast ein Viertel der Österreicherinnen und Österreicher hat sich die Haut mit zumindest einem Tattoo verzieren lassen. Doch kaum jemand weiß, was in den verwendeten Tätowierfarben tatsächlich enthalten ist. In den verschiedenen Farbmischungen sind Pigmente und Suspensionsmittel als Trägerflüssigkeit enthalten, dazu kommen bis zu 100 weitere Substanzen von gewöhnlicher Tusche bis zu Substanzen, die zur Herstellung von Autolacken, zum Einfärben von Kunststoffen oder für Druckerpatronen verwendet werden. Und genau hier sind die Auslöser einer Tattoo-Allergie zu finden. Zusätzlich können auch verwendete Konservierungsmittel oder eine verunreinigte Nadel für allergische Reaktionen sorgen.

Ursachen einer Tattoo-Allergie

Der häufigste Allergieauslöser sind die Substanzen in der Tinte. Die Verwendung von Farben mit Metallverbindungen können das Allergierisiko zusätzlich erhöhen. Um vor dem Stechen auf Nummer sicher zu gehen, kann ein Allergietest für Tattoos beim Hautarzt durchgeführt werden.

Risikoreiche Substanzen in den Farben: 

  • Rot: Mangan, Quecksilber, Kadmium
  • Blau: Kobaltverbindungen
  • Grün: Chrom
  • Braun: Kadmium, Eisenoxid
  • Gelb: Kadmium 

Rote Tattoos in kräftigen Farbnuancen sind besonders attraktiv, doch Rot ist genau jene Farbe, die am häufigsten eine Allergie auslöst. Verursacht wird diese durch Zinnober (Quecksilbersulfit). Manchmal wird in der roten Farbe auch reines Quecksilber verwendet. Kadmiumrot als Pigment enthält Metalle, die inzwischen für die Herstellung von Autolacken und Kunststoffen verboten sind, nicht aber für die Tattoofarben.

Symptome einer Tattoo-Allergie

Gleich nach dem Tätowieren ist die Haut geschwollen und gereizt, was jedoch nichts mit einer allergischen Reaktion zu tun hat. Um die typischen Folgen eines Tattoos von einer Allergie zu unterscheiden, sollte man vor allem auf hautbezogene Reaktionen achten. Folgende Beschwerden treten bei einer Allergie gegen Tattoos gehäuft auf:

Entzündungen und Exzeme, Rötungen, Jucken, Brennen und die Bildung von Blasen – wenn diese sich nur an Hautstellen mit derselben verwendeten Farbe befinden. Dabei kann der Ausschlag auf das Tattoo selbst begrenzt sein, aber auch darüber hinausgehen. Bei Kadmiumrot kann es zu einer Lichtallergie kommen, deren Folge Verbrennungen sind.

Es können auch Übelkeit, Fieber und in besonders schweren Fällen Atemnot auftreten. Die Symptome können schon während der Heilung auftreten oder auch erst nach erst nach Monaten oder Jahren nach dem Tattoo-Stechen. Je nachdem, wie lange das Immunsystem braucht, um Antikörper gegen das Allergen zu entwickeln. Achtung: Hat man zum Beispiel auf Metallbestandteile in Tattoofarben reagiert, könnte ein Transplantat problematisch werden.

Behandlung einer Tattoo-Allergie 

Kommt es zu Reaktionen, die auf eine Allergie gegen das Tattoo hindeuten, sollte man im ersten Schritt vom Tätowierer um eine Liste der in den Farben enthaltenen Substanzen verlangen. Durch einenAllergietest (Epikutantest), kann der Hautarzt feststellen, ob der Körper auf einen davon reagiert. Wie bei allen Kontaktallergien ist es bisher nicht möglich, eine Tattoo-Allergie zu heilen. In erster Linie werden deshalb die Symptome behandelt und durch Kühlung oder durch kortisonhaltige Salben gelindert. Klingen die Beschwerden nicht ab oder kommen sie immer wieder, hilft nur, das Tattoo entfernen zu lassen.