Kontaktallergie – wenn die Haut überreagiert

Frau nackt
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Die Kontaktallergien zählen zu den häufigsten Allergien – 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Jeder Stoff kann zum Auslöser werden, Heilung gibt es keine.

 

Die allergische Reaktion der Haut auf die Berührung mit bestimmten Stoffen bezeichnet man als Kontaktallergie. Das fehlgeleitete Immunsystem kann plötzlich beginnen bei direktem Hautkontakt mit einem an sich völlig harmlosen Stoff, der einem schon tausendmal im Alltag begegnet ist, diesen zu bekämpfen, was sich durch rote Flecken, Schwellungen, Kontaktekzeme, Kontaktdermatitis, Bläschen und heftigen Juckreiz bemerkbar macht. Warum das so ist, weiß die Medizin nicht genau. Der Verlauf ist bekannt: Beim ersten Hautkontakt mit einer bestimmten Substanz findet die Sensibilisierung des Immunsystems statt. In dieser Phase beginnt der Körper damit, Abwehrzellen gegen das jeweilige Kontaktallergen zu bilden. Die Sensibilisierungsphase läuft meist unbemerkt ab, da noch keine Reaktionen auf der Haut sichtbar sind. In weiterer Folge reichen kleinste Mengen dieses Stoffes aus, um die allergische Reaktion auszulösen.

Eine Kontaktallergie ist eine allergische Reaktion vom verzögerten Typ oder Spättyp (Typ IV). Die Symptome treten meist 24 bis 96 Stunden nach dem Kontakt mit dem Allergen auf.  Die Reaktionen der Haut treten dann aber nicht am ganzen Körper auf, sondern sind auf die Stelle begrenzt, die direkten Kontakt mit dem Allergieauslöser hatte. Kontaktallergien sind nicht heilbar, einmal aufgetreten bleiben diese ein Leben lang bestehen. Beschwerdefreiheit erreicht man nur durch eine vollkommene Allergenkarenz.

 

Die Auslöser

Auch, wenn die genaue Ursache für die Entstehung einer Kontaktallergie nicht bekannt ist, so weiß man doch, dass Umwelteinflüsse, falsche Ernährung, Stress, Übermüdung und nicht zur Haut passende Kosmetika die Haut strapazieren. Kommen einige dieser Faktoren zusammen, können sie die natürlichen Schutzmechanismen der Haut überfordern. Plötzlich kann jeder Stoff, egal ob natürlich oder künstlich, zum Auslöser einer Allergie werden. Etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung sind gegen eines der häufigsten Kontaktallergene wie Nickel, Konservierungsstoffe, Desinfektionsmittel, Reinigungsmittel, Latex, Duftstoffe oder auch Pflanzenbestandteile allergisch. Für eine erfolgreiche Therapie ist es wichtig, den Auslöser, also das Kontaktallergen, zu kennen und zu meiden. Die Allergieauslöser zu meiden ist jedoch nicht immer leicht, denn bestimmte Stoffe finden sich auch dort, wo sie niemand vermutet hätte. So findet sich Nickel z. B. in Modeschmuck, BH-Verschlüssen, Jeans-Knöpfen, Brillenbügeln, im Tabakrauch, Lebensmitteln, Schreibstiften, Fitnessarmbändern oder Handtaschen. Auch berufsbedingte Kontaktallergien sind häufig, hier müssen besondere Schutzmaßnahmen ergriffen werden, da der Kontakt mit dem Allergen ständig stattfindet.

Abklärung beim Hautarzt

Als mögliche Auslöser kommen so viele Faktoren in Frage, dass man an einer gezielten Untersuchung beim Hautarzt nicht vorbeikommt. Der Nachweis einer Kontaktsensibilisierung erfolgt nach einem ausführlichen Gespräch. Hilfreich ist es, wenn man vorher schon begonnen hat ein „Allergietagebuch“ zu führen, in das man alle Hautreaktionen und die vermeintlichen Auslöser dafür eingetragen hat. Danach folgt ein Epikutantest zur Abklärung. Hierbei werden in Frage kommende Substanzen in geringen Mengen mit speziellen Pflastern auf den Rücken geklebt. Nach 48 Stunden wird das Pflaster entfernt, die Reaktion der Haut wird sofort und an den darauffolgenden Tagen vom Arzt beurteilt. Hautrötungen und Bläschenbildung weisen auf eine Kontaktallergie hin.