Österreichischer Pollenwarndienst: Birkenpollen-Saison wird intensiv

Birkenkätzchen
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Für Menschen mit Atemwegsallergien kommt momentan noch der Pollenflug der Birke dazu – der heuer um etwa zwei Wochen früher einsetzt und überdies besonders intensiv ausfallen wird. 

Der Winter 2019/2020 war ungewöhnlich mild – der zweitwärmste der Messgeschichte.1 Die Pollensaison startete daher heuer mit der Blüte von Hasel und Erle vor allem im Westen Österreichs um sieben bis zehn Tage früher und auch deutlich stärker als im langjährigen Schnitt. Dazu bescherte das ständige Auf und Ab der Temperaturen in den letzten Wochen AllergikerInnen eine wahre Hochschaubahn an belastungsintensiven und -freien Tagen. Der Spuk hat nun aber ein Ende, denn vor allem in den Niederungen sind Hasel und Erle großteils abgeblüht. Die nächste Belastungswelle folgt mit der Esche, deren allergologisches Potenzial oft unterschätzt wird. Ihr Pollenflug hat bereits begonnen und wird heuer voraussichtlich ebenfalls intensiver ausfallen. 

Starke Birkenblüte erwartet

Wenn die Temperatur demnächst konstant auf über 15 Grad Celsius klettert, beginnt die Birke ihren Pollen an den Wind abzugeben. „Die Pollenmenge wird heuer deutlich über dem langjährigen Schnitt liegen – sogar noch über jener des Vorjahres, die ohnehin schon hoch war“, informiert Maximilian Bastl vom Österreichischen Pollenwarndienst der MedUni Wien. Damit wird der beliebte Alleebaum sein biologisches Muster (einer schwächeren Saison folgt eine starke) unterbrechen. Bastl: „Derzeit sieht es so aus, als würde in allen Regionen Österreichs eine stärkere Birkenpollensaison bevorstehen, die dazu um rund zwei Wochen früher als üblich beginnt.“ 

Plötzlicher Blühbeginn stresst Pflanze und Immunsystem

Die Birke ist als häufiges und starkes Allergen bekannt. Etwa die Hälfte aller AllergikerInnen reagiert (auch) auf Birkenpollen. „Heuer werden AllergikerInnen voraussichtlich besonders stark leiden, denn neben der Pollenmenge hat auch der Verlauf der Saison wesentlichen Einfluss auf die empfundene Belastung“, sagt Berger und erklärt: „Steigt die Pollenkonzentration langsam an, kann sich der Körper besser auf die Belastung einstellen Seite   

und empfindet die Saison als nicht so stark. Setzt der Pollenflug jedoch schlagartig ein, so wie das heuer der Fall ist, wird die Saison als stärker wahrgenommen.“ Auch die zunehmende Belastung durch Luftschadstoffe fordert ihren Tribut. Laut Berger geraten die Pflanzen dadurch unter Stress und bilden mehr Allergen. Laut Berger geraten die Pflanzen dadurch unter Stress und bilden mehr Allergen. Um dem Einfluss der Luftqualität auf den Beschwerdezustand der Allergiker gerecht zu werden, wurde die Pollen App des Österreichischen Pollenwarndienstes überarbeitet und der AQI (AirQualityIndex) des Kooperationspartners Copernicus in die App aufgenommen.

Linktipp:

www.pollenwarndienst.at  – Individuelle Pollenbelastung (durch Führen des Pollentagebuches und Download der Pollen-App), Pollen-Fragebogen kann erste Hinweise auf eine Allergie geben etc.