Pollenschutzgitter – Die Filter für allergenarme Räume

offenes Fenster
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Endlich warmes Wetter! Das bedeutet Fenster und Türen auf, und frische Luft atmen. Mit der warmen Frühlingsluft strömen aber auch Pollen von Birke, Esche und Gräsern in den Wohnbereich. Begleitet werden sie von Insekten, Feinstaub und anderen Schwebeteilchen. Für Menschen ohne Beschwerden ist das kein Problem, für Allergiker und Asthmatiker schon. Abhilfe bieten Schutzgitter für Fenster und Türen, die Insekten, Pollen und Feinstaub filtern.

Schutzgitter halten Insekten, Pollen und Feinstaub vom Wohnbereich fern. Wichtig ist, dass für jeden Zweck das richtige Schutzgitter an Fenster und Türen montiert ist. Im Fall einer Insektengiftallergie reichen grobmaschige Insektenschutzgitter. Bei einer Pollenallergie wird ein Pollenschutzvlies oder Pollenschutzgitter benötigt, dessen Maschen schmäler sind. Zur Filterung noch kleinerer Partikel gibt es Feinstaub-Schutzgitter mit Nano-Filter. 

Fachhandel, Baumärkte und Online-Shops bieten alle Arten von Schutzgitter. Hergestellt werden sie zum Beispiel aus Nylon, Fieberglas, Edelstahl und Aluminium. Schutzgitter gibt es vorgefertigt komplett mit Rahmen für die Schnellmontage und als Meterware, mit der Heimwerker eigene Projekte verwirklichen können. Dass sich die Investition lohnt, zeigt ein Test, der die Wirksamkeit von Pollenschutzgittern demonstriert.

So wirksam sind Pollenschutzgitter

Wie gut handelsübliche Pollenschutzgitter vor Pollen schützen, wurde in einem lebensnahen Versuch nachgestellt. Dazu kam ein leistungsstarker Raumluftreiniger mit HEPA-Filtertechnik zum Einsatz, der bei 15 Minuten Laufzeit die Raumluft bei geschlossenem Fenster dreimal umwälzte und die Pollenkonzentration gegen Null brachte. Anschließend wurde zum Lüften das Fenster geöffnet . . . 

  • Im ersten Versuch wurde der Raum gelüftet, ohne dass am Fenster ein Pollenschutzvlies montiert worden war. Bei offenem Fenster konnten Frischluft und Pollen ungehindert in den Raum strömen. Nach dem Lüften wies die Raumluft eine 13-fach höhere Pollenkonzentration auf als kurz zuvor.
  • Vor dem zweiten Versuch wurde die Pollenkonzentration der Raumluft mit dem Luftreiniger abermals gegen Null gebracht. Im Unterschied zum ersten Versuch wurde diesmal das Fenster mit einem Pollenschutzvlies versehen. Die Barriere zeigte Wirkung. Dank Pollenschutzvlies betrug die Pollenkonzentration nur das 3,5-fache.

Der Test ergab also, dass unter Verwendung eines handelsüblichen Pollenschutzgitters die Pollenbelastung bei geöffnetem Fenster um 73 Prozent reduziert werden konnte. Für Pollenallergiker bedeutet das eine wesentliche Verbesserung der Luft- und Lebensqualität im Eigenheim. 

Ein Pollenschutzgitter wirkt präventiv. Es hindert Pollen daran, in den Raum vorzudringen. Für einen wirksamen Schutz muss es vor Beginn des Pollenflugs an Fenster und Türen angebracht werden. Ist die Raumluft bereits mit Pollen kontaminiert, hilft der Einsatz eines Raumluftreinigers mit HEPA-Filter. Damit kann die Pollenkonzentration wieder gegen Null gesenkt werden.

Auf die Maschengröße kommt es an

Insektenschutzgewebe schützen Küche, Wohn- und Schlafzimmer vor Insekten, aber nicht vor Pollen. Der Grund dafür liegt in der Breite der Maschen, die in Mikrometer angegeben wird (1000 Mikrometer = 1 Millimeter). Fliegengitter haben eine Maschenbreite von 1000 bis 1500 Mikrometer, was zu groß ist, um Pollen aus der Luft zu filtern. 

Pollen sind wesentlich kleiner als Insekten. Die Pollen der Erle zum Beispiel haben eine Größe von 21 bis 24 Mikrometer. Bei der Hasel sind es 20 – 25 Mikrometer und bei der Birke 19 bis 22 Mikrometer. Für das freie Auge nicht sichtbar, dringen Pollen ungehindert durch die Maschen eines Fliegengitters in den Wohnraum ein. 

Pollenschutz-Gewebe haben je nach Hersteller Maschenbreiten von 20 bis 50 Mikrometer. Ein Wert, der beim Kauf unbedingt beachtet werden sollte. Je kleiner die Maschen sind, umso besser ist die Filterung. Bis zu 90 Prozent der Pollen können damit aus der Luft gefiltert werden. Sollen noch kleinere Partikel aus der Luft gefiltert werden, bieten sich Schutzgitter für Feinstaub an. 

High-Tech Schutzgitter filtern kleinste Partikel

Der Feinstaubschutz für Fenster besteht aus mehreren Gewebelagen mit Nano-Partikelfilter. Sie filtern zuverlässig Schwebstoffe größer 1 Mikrometer aus der Luft und verwandeln mit wenigen Handgriffen jedes Fenster in einen Feinstaubfilter. Für Pollenallergiker eignen sich Feinstaubschutzgitter, weil sie fast 100 Prozent der Pollen aus der Luft filtern. 

Feinstaub-Schutzgitter haben nicht nur Vorteile. Ein Nachteil ist der hohe Preis, der deutlich über dem von Pollenschutzgitter liegt. Auch der geringe Luftdurchsatz darf nicht außer Acht gelassen werden, da die hohe Filterfähigkeit des Schutzgitters die Luft nur beschränkt zirkulieren lässt. 

Der Einsatz von Feinstaub-Schutzgittern ist daher nur dann sinnvoll, wenn konkrete gesundheitliche Gründe vorliegen. Pollenallergiker greifen in der Praxis zu einer bewährten Kombination aus Pollenschutzvlies an Fenster und Türen und Raumluftreiniger. 

Raumluftreiniger und Pollenschutzfilter – Tag und Nacht tief durchatmen

Trotz Schutzgitter können Pollen in den Wohnraum eindringen. Ein Beispiel sind Balkon- und Terrassentüren, die beim Betreten oder Verlassen eines Raumes zwangsläufig geöffnet werden. Auf diese Weise gelangen Pollen in den Wohnraum. Dennoch lohnt sich der Einsatz von Pollenschutzgittern, da sie bei geöffnetem Fenster einen Großteil der Pollen aus der Luft filtern.

Steigt nach mehrmaligem Öffnen von Türen die Pollenkonzentration der Raumluft an, kann zum Beispiel der Levoit Luftreiniger mit HEPA-Kombifilter mit Aktivkohle die Pollen aus der Raumluft filtern. Besonders vorteilhaft sind sensorgesteuerte Modelle, die sich automatisch zuschalten, sobald ein Anstieg der Pollenkonzentration registriert wird. Die Kombination aus Pollenschutzgitter und Raumluftreiniger lässt sich für Haus, Wohnung, Büro und Home-Office einfach realisieren, bietet ein hohes Maß an sauberer Luft und lässt Pollenallergiker und Asthmatiker tief durchatmen.

Pollenschutz- und Feinstaubgitter kaufen

Viele Menschen beanstanden, dass Pollen- und Feinstaub-Schutzgitter an Fenster und Türen den Raum abdunkeln und weniger Frischluft eindringen lässt. Dazu ist zu sagen, dass diese Schutzgitter eine Barriere sind. Tageslicht und Frischluftzirkulation werden nur in geringem Maß geblockt, verlangen aber nach einer Umgewöhnung. Dafür können Pollenallergiker trotz Pollenflug Fenster und Türen öffnen. 

Pollen- und Feinstaub-Schutzgitter sind somit ein Kompromiss, deren Kauf sich dennoch lohnt. Denn richtig angewendet lässt sich damit die Lebensqualität in den eigenen vier Wänden deutlich heben.

  • Beliebt sind Pollenschutzgitter auf Keilrahmen aus Aluminium oder Kunststoff, die es als Bausatz und als Fertigteil gibt. Der Keilrahmen wird mit dem Schutzvlies bezogen und ohne Werkzeug am Fenster montiert, zum Beispiel mit Magneten oder einem Klemm-Mechanismus. Für Durchgänge wie zum Beispiel die Balkontür werden stabile Keilrahmen verwendet, die mit Scharnieren befestigt werden.
  • Preiswert sind Pollenschutzgitter mit selbstklebendem Klettband, das auch als Meterware angeboten wird. Das Klettband dient als Halterung und wird auf den Fensterrahmen geklebt. Danach wird das Pollenschutzvlies am Klettband befestigt. Bis zur endgültigen Montage bleibt das Pollenschutzgitter am Fenster. Meterware eignet sich für runde Öffnungen, Kellerfenster, Lüftungsgitter und Luken im Giebel.
  • Pollen- und Feinstaubschutzgitter werden in der Regel nicht gewaschen, sondern regelmäßig erneuert. Um Geld zu sparen, kann ein bestehender Keilrahmen mit einem selbstklebenden Klettband versehen werden. Für den Tausch des Pollenschutzgitters kann die preiswerte Meterware verwendet werden.

Wer trotz Pollenschutzvlies gründlich lüften möchte, greift zur Variante mit Keilrahmen. Zum Lüften wird der Keilrahmen mit Pollenschutzgitter abgenommen und danach wieder am Fenster montiert. Da ohne Pollenschutzvlies bei offenem Fenster die Pollenkonzentration der Raumluft steigt, muss sie anschließend wieder gesenkt werden. Dazu eignet sich ein Raumluftreiniger mit HEPA-Filter, wie zum Beispiel den Philips AC2889/10 Luftreiniger dem Testsieger der Stiftung Warentest im März 2020.