Sport trotz Allergie – Tipps für ungetrübte Action

Frau jogging
Pixabay CC0 Creative Commons

Manche leiden unter einer Pollen-, manche unter einer Wärmeallergie. Jeder Allergiker hat seine persönliche Geschichte, die Kompromisse abverlangt. Auf Sport muss aber dennoch niemand verzichten. Ganz im Gegenteil, Bewegung stärkt das Immunsystem und hebt die Stimmung.

Sport trotz Allergie verlangt nach Kompromissen. Der Erfolg hängt von einer gründlichen Vorbereitung ab. Es gilt die passende Sportart zu finden. Entscheidend ist auch, den Auslöser der Allergie zu kennen, diesen gezielt zu behandeln und präventive Maßnahmen zu setzen und einzuhalten.

Indoor- und Wasser-Sport – das geht immer         

Der Indoor-Bereich bietet Allergikern optimale Voraussetzungen zum Ausüben von Sport. In einem Fitnesscenter oder einer Tennishalle fliegen keine Pollen und auch andere Trigger wie Temperatur und Ozon stellen keine Belastung dar. 

Grundsätzlich unbedenklich ist auch Wassersport. Wer ins Hallenbad geht, sollte sich zuvor aber von seinem Arzt auf die Verträglichkeit von Chlorwasser testen lassen. Badesee und Meer bieten ein nahezu ungestörtes Sportvergnügen. Hier können Allergiker beim Schwimmen Immunsystem und Kreislauf stärken. 

Auch andere Sportarten können im Freien ausgeübt werden. Hier muss aber gezielt auf die Belastung durch Trigger geachtet werden. Denn beim Sport im Freien ist immer eine allergische Reaktion möglich. Um die Belastung so gering wie möglich zu halten, sollten abhängig von der Art der Allergie präventive Maßnahmen getroffen werden.

Sport mit Pollenallergie 

Kaum ein Trigger beeinträchtigt beim Sport so sehr wie fliegende Pollen. Dennoch ist Sport im Freien auch ohne triefende Nase möglich. Wer unbeschwert unter freiem Himmel Joggen oder Mountainbiken möchte, kann sich mit einfachen Tipps helfen. 

  • Bevor die Turnschuhe aus dem Schrank geholt werden, sollte ein klärendes Gespräch mit dem behandelnden Arzt stattfinden. Er berät über Ausmaß und Intensität des Sports und kann Medikamente für den Notfall verschreiben.
  • Die Pollenbelastung wechselt im Laufe eines Tages. Am geringsten ist sie in der Stadt in den frühen Morgenstunden, auf dem Land abends.  
  • Nach dem Regen ist die Luft „saubergewaschen“ und die Pollenkonzentration daher niedrig.
  • Auf über 800 Metern Seehöhe ist der Gehalt von Pollen in der Luft niedrig, im Hochgebirge (ab 1500 Meter) und auf kleinen Inseln ist die Pollenbelastung kaum noch vorhanden.
  • Einatmen durch die Nase wärmt und filtert die Luft.
  • Eine Pollen-App hilft bei der Suche nach dem richtigen Zeitpunkt und Ort. Zum Beispiel auf www.pollenwarndienst.at kann man die stündliche Pollenbelastung abrufen
Weitere Trigger und Tipps, wie man sie umgeht
  • Zigarettenrauch, Parfum und Duftstoffe reizen die Schleimhäute. Daher sollten Räume mit diesen Reizstoffen gemieden werden.
  • Bei einer Wärmeallergie sollte immer atmungsaktive Wäsche verwendet werden. Sind die Temperaturen zu hoch, kann Sport im Schatten oder Wasser ausgeübt werden.
  • Bei einer Kälteallergie sollte bei Minusgraden kein Sport ausgeübt werden
  • CO2 und Feinstaub – für Sport sollten Naturgebiete und Wälder gewählt werden
  • Ozon Allergie – ist die Belastung zu hoch, bietet sich Indoor-Sport an
  • Wer auf Farbstoffe allergisch reagiert, sollte beim Kauf der (Sport-)Kleidung auf Verträglichkeit achten. Vor dem ersten Tragen sollte die Wäsche einmal gewaschen werden.
Während des Sports

Um die Atemwege zu schonen, ist die richtige Atemtechnik wichtig. Nach Möglichkeit sollte über die Nase geamtet werden, da die Luft angewärmt und gefiltert wird. Wird über den Mund geatmet, kann ein Tuch vor dem Mund die Luft filtern.

Leistungssportler sollten beim Ausatmen von der Lippenbremse Gebrauch machen. Dabei werden die Lippen leicht zusammengepresst und die Luft gegen den Widerstand ausgeatmet. Mit dieser Technik bleiben in der Lunge kleine Luftwege offen.

Auf jeden Fall sollte immer auf den eigenen Körper und eine ausreichende Zufuhr von Lebensmitteln und Flüssigkeit geachtet werden. Tempo und Intensität sollten der persönlichen Leistungsfähigkeit angepasst werden. Treten Symptome einer allergischen Reaktion auf wie zum Beispiel Bläschenbildung oder Atemnot, sollte der Sport eingestellt und die Symptome behandelt werden. 

Nach dem Sport

Nach dem Sport sollte der Körper langsam abgekühlt werden. Dabei helfen Dehnungs- und Atemübungen. Die Bekleidung sollte umgehend ausgezogen und zur Wäsche gegeben werden. Hier könnten Pollen verfangen haben.

Beim Duschen sollte das Haar gründlich gewaschen werden, da sich hier ebenfalls Pollen verfangen können. Der Feuchtigkeitsverlust durch Schwitzen wird durch Trinken von Wasser und Säften ausgeglichen.