Mit der richtigen Rasse müssen Allergiker nicht unbedingt auf das geliebte Haustier verzichten.
Hund & Katze trotz Allergie?

Rund 35 Prozent aller österreichischen Allergiker leiden an einer Tierhaarallergie – und das macht diese Allergieform nach jener gegen Pollen zu zweithäufigsten. Tränende Augen, ein brennender Hals und eine laufende Nase können ebenso auftreten wie schwere Atemprobleme oder unangenehme Hautreaktionen. In den meisten Fällen für die Symptome verantwortlich: Hunde und vor allem Katzen. Doch nicht jeder, der an einer Tierhaarallergie leidet und sich ein Haustier wünscht, muss lebenslang darauf verzichten, gibt es doch zahlreiche Rassen und Arten, auf die auch Allergiker nicht oder sehr abgeschwächt reagieren.
Schildkröte statt Schäferhund?
Der einfachste Weg: auf eine Tierart zu setzen, die weder Fell noch Federn besitzt. Hier bieten sich neben Fischen auch Schildkröten und verschiedene Echsenarten an. Jedoch sind es allesamt Tierarten, die entsprechendes Fachwissen über eine artgerechte Haltung voraussetzen und nicht für all jene geeignet sind, die klassische Katzen- oder Hundemenschen sind. Oftmals die Lösung: Hunde- und Katzenrassen, die dafür bekannt sind, dass sie selten bis nie Allergien auslösen. Allergiefreie Hunde und Katzen gibt es dabei in keinem Fall, egal, wie wenig Haare die Vierbeiner haben. Denn die Allergie wird nicht, wie oftmals fälschlicherweise angenommen, von den Tierhaaren selbst ausgelöst, sondern von tierischen Eiweißen (Allergenen). Diese befinden sich in Hautschuppen, Speichel und Urin der Tiere, bleiben durch intensive Fellpflege sowie Belecken an den Haaren haften und verbreiten sich in Folge durch den Fellverlust in der Luft. Deshalb folgen auf Rassen mit weniger Fellverlust in den meisten Fällen auch geringere bis keine allergischen Reaktionen.
Für Allergiker geeignet Rassen
Bei Hunden gehören dazu zum Beispiel Pudel, portugiesische und spanische Wasserhunde, Schnauzer, Schoßhunde wie Havaneser, Malteser, Bichon Frisé und Bologneser sowie Kreuzungen verschiedener Rassen wie Labradoodle (Labrador und Pudel) und Goldendoodle (Golden Retriever und Pudel). Auch bei Katzen gibt es einige Rassen, die bekannt dafür sind, dass sie nicht solch starke Reaktionen auslösen wie andere ihrer Spezies. Dazu gehören etwa Javanesen, Balinesen und Kurzhaarkatzen. Hunde- und Katzenrassen, die großteils oder vollkommen ohne Fell gezüchtet wurden sind, hingegen massiv umstritten, da diese Tiere keinerlei natürlichen Schutz vor Witterungseinflüssen haben und unter Tierschützern als Qualzuchten gelten.
Eine Allergie mildern
Wer unter einer wirklich schweren Tierhaarallergie leidet, wird sich auch keine der oben genannten Rassen anschaffen – zu groß ist das Risiko massiver Symptome. Bei leichteren Verläufen oder, wenn man bekanntermaßen nur auf eine Tierart allergisch reagiert, können die Allergiker freundlichen Hunde- und Katzenrassen jedoch eine sinnvolle Alternative zum vollkommenen Tierverzicht darstellen. Wenn man sich dann das Tier ins Haus geholt hat gibt es verschiedenste Maßnahmen, um eventuelle Symptome zu reduzieren oder gar nicht erst entstehen zu lassen. So gibt es spezielle Staubsauger für Tierhaare, die die Belastung reduzieren helfen. Ebenso anzuraten: auf Teppichböden und Teppiche zu verzichten, da sich dort besonders gut Haare sammeln und die Decken auf denen die Tiere schlafen regelmäßig zu waschen. Auch regelmäßige Belüftung der Wohnräume ist anzuraten. Sofas und Betten der Menschen sollten für Hund und Katze tabu sein und Händewaschen nach jedem Fellkontakt kann ebenso helfen. Treten dennoch Symptome auf kann eine Therapie mit Antihistaminika ebenso helfen wie eine Hyposensibilisierung im Zuge derer das Immunsystem der Betroffenen langsam an die allergieauslösenden Substanzen gewöhnt wird.