Vorsicht Katzenallergie! Löst ein mit Proteinen versetztes Katzenfutter alle Probleme?

Katzenfutter
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Viele Menschen hätten gerne eine Hauskatze, müssen aber wegen einer Katzenallergie darauf verzichten. Abhilfe könnte ein spezielles Katzenfutter schaffen, das das Allergen der Katze reduziert, ohne ihr zu schaden. 

 

Die überwiegende Mehrheit der Katzenallergiker reagiert auf das Allergen FEL D 1. Dieses Allergen haben alle Stubentiger in ihrem Speichel, egal wie alt, von welchem Geschlecht und welcher Rasse sie sind. In die Umwelt gelangt das Allergen aber erst dann, wenn eine Katze Fell und Haut leckt und im Wohnbereich Härchen und Hautschuppen verliert. Eine Lösung bietet ein mit Proteinen versehenes Katzenfutter, das die Allergenität von FEL D 1 im Speichel reduziert. 

 

Das Huhn als Problemlöserin 

Hühner produzieren das Immunglobulin Y (IgY), das sich auch in Hühnereiern findet, um den Nachwuchs zu schützen. Auf der Erkenntnis basierend, dass IgY die Allergenität von FEL D 1 neutralisieren kann, entwickelte der Haustierfutterhersteller Purina das Katzenfutter Pro Plan LiveClear. Bei der Nahrungsaufnahme gelangt IgY in den Mund der Katze, wo es das Allergen FEL D 1 im Speichel der Katze bindet. Leckt sich die Katze das Fell, verteilt sie auf ihrem Fell nur noch das neutralisierte Allergen, weshalb bei Katzenallergikern keine Symptome mehr versursacht werden. So die Idee. 

 

Studie belegen ein Sinken des Allergens nach drei Wochen

Um die Wirksamkeit zu testen, bekamen 20 Katzen zur Kontrollfunktion zunächst zwei Wochen lang gewöhnliches Katzenfutter verabreicht. Die darauffolgenden vier Wochen bekamen sie ein mit IgY angereichertes Testfutter, wobei fünf Mal wöchentlich eine Speichelprobe genommen wurde. Bereits nach der dritten Woche wurde eine Reduktion des Allergens FEL D 1 von durchschnittlich 24 Prozent festgestellt. Da aber das Allergen im Wohnraum über Katzenhaare bzw. Hautschuppen verteilt wird, wurde eine weitere Studie durchgeführt. Diesmal bekamen 105 Katzen über zehn Wochen das Testfutter verabreicht. Zusätzlich wurde einmal wöchentlich die Kontamination des Katzenfells mit FEL D 1 bestimmt. Eine Reduktion der Kontamination des Fells mit FEL D 1 wurde auch bei dieser Studie nach der dritten Woche festgestellt, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß: Eine einfache Reduktion konnte bei 97 Prozent der Katzen, eine 30-prozentige Reduktion bei 86 Prozent der Katzen und eine mindestens 50-prozentige Reduktion bei 50 Prozent der Katzen festgestellt werden. Im Durchschnitt betrug die Reduktion der Allergenbelastung auf Katzenhaaren und Hautschuppen 47 Prozent.

 

Was zu beachten ist

Das Testfutter führt nachweislich zu einer Reduktion des Allergens FEL D 1 und könnte für Katzenallergiker, die gerne eine Hauskatze hätten, die Lösung des Problems sein. Der Grad der Reduktion ist aber unterschiedlich hoch und hängt von Umständen wie Rasse und Geschlecht der Katze ab. Ob für Katzenallergiker das beschwerdefreie Halten einer Katze möglich ist, hängt auch davon ab, wie stark die Katzenallergie ausgeprägt ist. Betroffene, die gerne eine Hauskatze hätten, können sich diesbezüglich von ihrem Arzt beraten lassen. 

 

Und was schnurren die Katzen dazu?

Der Gedanke, trotz einer Katzenallergie eine Katze halten zu können, weckt Hoffnungen. Allerdings stellt sich die Frage, ob ein solches Katzenfutter der Katze schadet. Eine hierzu durchgeführte Studie belegt, dass die Katzen den Inhaltsstoff im Futter sehr gut vertragen, da der Inhaltsstoff seine Wirkung nur im Mund der Katze entfaltet und somit wie eine Mundspülung angewendet wird. Die Produktion des Allergens FEL D 1, dessen Funktion für den Organismus der Katze noch ungeklärt ist, wird dadurch nicht beeinträchtigt.