FH Campus Wien erforscht Rolle von Epithelzellen bei Atemwegs-Allergien

Forschung
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Aktuelle Studien zeigen, dass ungefähr 30 Prozent der europäischen Bevölkerung von Allergien gegen Pollen, Hausstaubmilben, Tierepithelien oder Schimmelpilzsporen betroffen sind. Trotz der Häufigkeit dieser Allergien sind die ihnen zugrundeliegenden Vorgänge auf der Zellebene noch unzureichend erforscht.

Forscher des Kompetenzzentrums für Molecular Biotechnology untersuchten gemeinsam mit drei Wiener Krankenhäusern in einem von der Stadt Wien - MA23 geförderten Projekt jene Atemwegszellen, die mit Allergenen in Kontakt kommen. Dabei identifizierten sie Gene in diesen Epithelzellen, die eine Schlüsselfunktion bei allergischen Reaktionen aufweisen können.

Allergie auslösende Mechanismen besser nachvollziehen

Respiratorische Allergien, also Allergien der Atemwege, die Symptome wie Schnupfen, Bindehautentzündung oder Asthma bronchiale hervorrufen, nehmen schon aufgrund ihrer Häufigkeit eine zentrale Rolle unter den Allergien ein. „Wir haben deshalb die ersten mit Allergenen in Kontakt tretenden nasalen und bronchialen Zellen der Atemwege, die Epithelzellen, genauer untersucht, um die zu einer Allergie führenden Mechanismen besser nachvollziehen zu können“, erläutert Ines Swoboda, Leiterin der Forschergruppe im Kompetenzzentrum für Molecular Biotechnology.

Gene für Schlüsselfunktionen in allergischen Reaktionen identifiziert

Epithelzellen erfüllen nicht nur eine strukturgebende Funktion, sondern sind auch als Effektorzellen aktiv an den allergischen Entzündungsprozessen der Atemwege beteiligt, indem sie Reaktionen des Körpers auf Reize ausführen. „Im Projekt ist es uns gelungen, Gene in respiratorischen Epithelzellen von Allergikerinnen und Allergikern zu identifizieren, deren Aktivität durch Allergenkontakt verändert wird und die daher Schlüsselfunktionen in allergischen Reaktionen erfüllen können“, freut sich Ines Swoboda. Und weiter: „Besonders interessant erwiesen sich dabei Gene, von denen bekannt ist, dass sie eine Rolle bei Transportprozessen spielen.“

Transportwege von Allergenzellen durch das Epithel erforschen

In ersten Genfunktionsstudien begannen die Forscher*innen, die Bedeutung dieser identifizierten Gene für die allergische, respiratorische Immunantwort näher zu untersuchen. Allergieforscherin Ines Swoboda: „Wir haben auch eine Methode entwickelt, um die Transportwege von Allergenen durch das Epithel zu erforschen, da es derzeit noch ungeklärt ist, wie Allergene die Epithelzellschicht überwinden und in tiefere Gewebsschichten eindringen können.“ Erste Analysen ergaben: die Allergene werden nicht nur von den Epithelzellen aufgenommen, sondern auch intakt durch die Epithelzellschicht hindurch transportiert und können dann von Immunzellen aufgenommen werden.

Besseres Verständnis ermöglicht neue Behandlungsansätze

Die Ergebnisse des von der Stadt Wien - MA 23 geförderten Projekts „Respiratorische Allergien: Pathomechanismen von respiratorischen Allergien – Reaktionen von Epithelzellen auf Allergenkontakt“ legen einen Grundstein für ein besseres Verständnis der Vorgänge und Abläufe bei respiratorischen Allergien und für die Entwicklung neuer Ansätze zur spezifischeren Behandlung. Ermuntert durch die vielversprechenden Erkenntnisse, intensivieren die Forscher ihre Arbeiten an den Transportmechanismen von Allergenen und planen ein weiteres Projekt dazu.

 

Quelle:

Kompetenzzentrum für Molecular Biotechnology

FH Campus Wien