Milchgenuss trotz Laktoseunverträglichkeit

Milchgenuss trotz Laktoseunverträglichkeit
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Menschen mit einer Laktoseintoleranz (Laktoseunverträglichkeit) müssen beim Konsum von laktosehaltigen Lebensmitteln aufpassen, da der Verzehr mit unangenehmen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen verbunden ist. Diese können jedoch nicht nur mit einer laktosefreien oder laktosearmen Ernährung  verhindert werden, sondern auch durch die Einnahme von Laktase (Lactase)-Präparaten.

Ganz auf Milch und Milchprodukte wie Milcheis und Käse zu verzichten ist nicht einfach. Der Verzehr von laktosehaltigen Lebensmitteln lässt sich auch manchmal nicht vermeiden, sei es in einem Restaurant, bei einer Party oder im Urlaub. Hier können Laktase-haltige Präparate hilfreich sein.  Erhältlich sind sie rezeptfrei in Apotheken, im Versandhandel oder in Drogerien in Form von Tabletten, Kapseln, Pulvern oder Tropfen. Das darin enthaltene Enzym Laktase unterstützt den Darm bei der Verdauung der Laktose. So können laktoseintolerante Menschen ihren Laktasemangel für eine Mahlzeit ausgleichen und die unangenehmen Beschwerden vermeiden.

Wichtiges Enzym für die Verdauung

Laktase ist ein im Dünndarm vorkommendes Enzym, das den in Milch und Milchprodukten enthaltenen Milchzucker Laktose in seine Bestandteile Galactose und Glucose aufspaltet, damit der Milchzucker vom Darm ins Blut aufgenommen werden kann. Fehlt die Laktase, wandert der Milchzucker weiter in den Dickdarm und verursacht dort die bekannten Beschwerden.

Richtige Dosierung

Laktase-haltige Präparate werden nicht nur in verschiedenen Darreichungsformen, sondern auch in verschiedenen Stärken angeboten. Der auf der Verpackung angegebene FCC-Wert ist das Maß der Enzymaktivität und gibt an, wie stark die Laktase im Präparat ist. Das hilft dem Konsumenten einzuschätzen, welches Präparat am besten für die individuellen Bedürfnisse geeignet ist. Die Werte der Präparate betragen zum Beispiel 3500 FCC, 4500 FCC, 7500 FCC, 12000 FCC bis zu 28000 FCC.  Die FCC-Menge sollte individuell nach der Stärke der Erkrankung und danach, wie viel Laktose die jeweilige Speise enthält, gewählt werden. (4500 FCC baut ungefähr 7g Laktose ab, was etwa in 150ml Milch enthalten ist). Je nach dem Gehalt an Laktose sollte die Menge an Tabletten anhand ihres FCC-Wertes pro Tablette passend dosiert werden.

Richtige Einnahme beachten

Es wird empfohlen, das Laktase-Präparat entweder direkt beim Essen oder unmittelbar vor Genuss der laktosehaltigen Mahlzeit einzunehmen. Dabei ist auch die Menge an Flüssigkeit, mit der die Tablette eingenommen wird, von entscheidender Bedeutung. Wird das Präparat mit zu wenig Flüssigkeit aufgenommen, ist es möglich, dass die unverdünnte Magensäure die Laktase zerstört. Es empfiehlt sich daher die Laktase-Tabletten immer mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen.

Haben Laktase-Präparate keinen Effekt, könnte es sein, dass sie falsch gelagert oder angewendet wurden. Da Laktase wenig hitzebeständig ist, kommt es bereits bei 50 Grad Celsius zu deutlichen Einbußen in der Wirkung. Daher sollten die Mittel kühl und trocken gelagert werden. Auch sollten sie nicht mit heißen Speisen und Getränken eingenommen werden.

Laktase-Präparate sollten stets nach den Anweisungen in der Packungsbeilage oder der Empfehlung des Arztes eingenommen werden. Sie gelten jedoch als sehr nebenwirkungsarm und können nicht überdosiert werden.