Nachhaltige Trinkhalme: Versteckte Glutenfalle

Nudeln
pixabay

Strohhalme, Besteck, Teller und Wattestäbchen aus Plastik müssen laut EU-Verordnung bis 2021 durch nachhaltige Alternativen ersetzt werden. Weizen-Allergiker und Menschen mit Glutenunverträglichkeit sollten genau schauen, woraus sie in Zukunft trinken

Bis 2050 wird mehr Plastik im Meer schwimmen als Fische. Jedes Jahr werden weltweit etwa 36,4 Milliarden Einwegstrohhalme aus Plastik verbraucht. So kann es nicht weiter gehen, wenn wir unseren Nachfahren auch noch einen gesunden Globus hinterlassen wollen. Deshalb hat die EU dem Plastikmüll den Kampf angesagt. Im vergangenen Jahr wurde ein EU-Gesetz verabschiedet, das ab 2021 Plastikprodukte aus den Supermarktregalen verbannt, für die es bereits sinnvolle Alternativen gibt. Es gibt bereits zahlreiche Produktneuerungen, aber nicht alle eignen sich für Menschen mit Zöliakie oder einer Weizenallergie.

Trinkhalme aus Weizen

Sie sehen aus wie Nudeln und sind auch biologisch abbaubar. Aber nicht alle Trinkhalme aus Weizen, sind auch glutenfrei. Gerne werden einfach klassische Makkaroni als Trinkhalme verwendet. Es gibt zwar schon einige Hersteller wie Hay!, die auch glutenfreie Varianten anbieten, doch der Unterschied zu konventionellen Nudeln ist nicht gleich ersichtlich. Zudem ist auch davon auszugehen, dass das Personal eines Gastronomiebetriebes nicht immer alle Informationen hat, woraus der Trinkhalm wirklich gemacht ist. Für Zöllis und Weizenallergiker gilt daher: Finger weg!

Glas, Metall, Papier oder Algen

In der Zwischenzeit sind immer öfter Strohhalme aus Edelstahl in Gastronomie-Betrieben zu finden. Diese sind elegant, bruchsicher, wiederverwendbar und halten praktisch ewig. Allerdings sind sie nicht komplett geschmacksneutral.

Trinkhalme aus Glas bieten hier deutliche Vorteile. Sie sind nicht nur optisch ansprechend und hygienisch, sondern werden oft aus bruchsicherem Glas gemacht und halten damit sehr lange. Ein absolutes Alleinstellungsmerkmal ist ihre Geschmacksneutralität. Und sie lassen sich ohne Qualitätsverlust über den Glasmüll entsorgen und recyceln.

Papierhalme sind zwar kostengünstig, aber weder geschmacksneutral noch haltbar. Das ist eher was für den Kindergeburtstag, aber nichts für einen edlen Cocktail am Strand.

Der letzte Schrei sind Trinkhalme aus Algen. Diese vom US-Start-up Lolistraw entwickelten Algen-Trinkhalme sind innerhalb von 60 Tagen kompostierbar. Alternativ können sie auch einfach gegessen werden und sind so kaum noch eine Belastung für die Umwelt.

Man darf gespannt sein, welche Entwicklungen in den nächsten Jahren noch folgen werden.