Neurodermitis – Tipps für den Herbst

Herbstbeginn
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Pünktlich mit dem Jahreszeitenwechsel treten bei Neurodermitis-Betroffenen juckende Ekzeme auf, die durch trockene Raumluft und verschiedene Allergene gefördert werden. Dass die Schübe kommen, ist meist unvermeidlich – mit ein paar hilfreichen Tipps kann man aber zumindest gegensteuern.

 
Empfindliche Stellen

Neurodermitis oder atopische Dermatitis ist eine von genetischer Veranlagung sowie von Umweltfaktoren abhängige Hauterkrankung, die sich durch schubweise auftretende juckende Ekzeme äußert. Oft spielen bei Ausbrechen der Schübe auch Stress und Aufregung eine Rolle, wie beispielsweise bei Kindern der Schulstart im Herbst. Kommt es zu einem Neurodermitis-Schub, sind besonders Stellen wie Arm- oder Kniebeugen, Hände, Hals, Leistengegend und Augenlider von Entzündungen betroffen. Die juckenden und geröteten Ekzeme brechen oft an Orten aus, die Reibung standhalten müssen – daher gilt es, diese besonders zu pflegen. 

 
Geduld und Pflege 

Mit Neurodermitis umzugehen, erfordert viel Geduld und Zeit. Die Gründe für das Ausbrechen der Ekzeme können vielschichtig sein, die Krankheit äußert sich bei jedem Betroffenen anders. Wer seine Reizfaktoren kennt, ist im Vorteil: Hat man herausgefunden, worauf man persönlich besonders sensibel reagiert, kann spezifisch gegengesteuert werden. Worauf in jedem Fall geachtet werden sollte:

 

  1. Vorsicht bei der Kleiderwahl: Gewand aus Wolle, Viskose, oder Kunstfaser kann die Haut reizen und Ekzeme fördern. Auch enge Kleidung, die an der Haut reibt, trägt zur Bildung der juckenden Stellen bei. Daher gilt: Locker sitzende Kleidung aus hochwertiger Baumwolle oder Leinen hält im Herbst warm und mindert trotz langer Ärmel die Reizung der Haut und damit verbundenes Jucken. Neue Kleidung sollte vor dem ersten Tragen mehrmals gewaschen werden, um etwaige Chemikalien oder andere Allergene zu entfernen.
  2. Vermeiden Sie Schweiß. Auch wenn das Herbstwetter dazu verleitet, sich in dicke Schichten warmer Kleidung einzumummeln: Schweiß fördert den Bakterienbefall, dieser wiederrum den Juckreiz – das trägt zur Entzündung der neuralgischen Stellen bei. 
  3. Vorbeugende Pflege: Wenn die Haut vom Sommer noch verwöhnt und gesund ist, neigt man schnell zum Nachlässig werden. Tägliches Eincremen mit rückfettenden Lotionen beugt trockenen Stellen vor.
  4. Den Vitaminhaushalt aufstocken: Vitamin A, B und Biotin verhindern das Austrocknen der Haut von innen heraus. Obst und Gemüse mit nicht zu hohem Fruchtsäureanteil (schubfördernd!) wie Pilze, Kartoffeln, Birnen und Kohlrabi gehören auf den Speiseplan. 
  5. Die Heizung auf maximal 20 Grad aufdrehen und öfter Durchlüften – wohltemperierte Räume, in denen die Luft nicht zu trocken ist, tun der Haut gut. Ein Luftbefeuchter, oder alternativ ein feuchtes Tuch über dem Heizkörper, sorgen für die ideale Luftfeuchtigkeit.
  6. Seifenhaltige Reinigungsmittel vermeiden. Gerade in Corona-Zeiten ist regelmäßiges, gründliches Händewaschen ein Muss, für Neurodermitiker kann häufiges Händewaschen mit aggressiven Seifen allerdings juckende, schmerzhafte Schübe an den Händen bedeuten. Seifenfreie Waschlotionen, lauwarmes Wasser und reichhaltige Cremes direkt nach dem Waschen schaffen Abhilfe. 
  7. Andauernde Nässe auf der Haut ist ein No-Go. Stürmisches, regnerisches Herbstwetter sorgt häufig für nasse Füße. Wer ein zweites Paar Socken eingesteckt hat und atmungsaktive, wasserabweisende Schuhe trägt, vermindert die Gefahr entzündeter Stellen an den Füßen.