Die Ragweedpollenallergie ist bekannt als „Herbstheuschnupfen“, der die Pollensaison in den Herbst hinein verlängern kann. Und sie ist vor allem auch deswegen so gefährlich, weil die Reizschwelle bei Ragweedpollen deutlich geringer zu sein scheint als bei anderen Pollenallergien.
So reichen schon Konzentrationen von nur wenigen Ragweedpollenkörnern pro Kubikmeter Luft aus, um Beschwerden auszulösen.
Doch was ist eigentlich Ragweed, diese zunehmende Plage für Allergiker?
Ragweed hat viele Namen: Ambrosia, Fetzenkraut oder beifußblättriges Traubenkraut (wissenschaftlich: Ambrosia artemisiifolia). Es gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae), die auch Beifuß, Goldrute, Kamille, Sonnenblume und Arnika umfasst (Achtung Kreuzreaktionen!), ist windbestäubt und produziert daher große Mengen an Pollen. Nur eine einzelne Pflanze kann in ihrer Blütezeit bis zu einer Milliarde Pollenkörner entwickeln.
Extrem robust und ausdauernd
Die Pflanze selbst ist eine einjährige krautige Pflanze (es gibt auch mehrjährige Arten), ist gekennzeichnet durch gefiederte Blätter, einen weißlich behaarten Stängel und körbchenförmige Teilblütenstände. Ragweed kann in Mitteleuropa bis zu 1,8 Meter hoch werden. Die kleinen, kapselförmigen Samen, die bis zu 40 Jahre keimfähig bleiben, sind zudem ideal geeignet, um mit dem Wind vertragen (entlang von Bahngleisen und Autobahnen) und unbemerkt eingebracht zu werden (mit Baustellengeräten, in Vogelfutter). Dementsprechend findet man Ragweed primär an sogenannten Ruderalstandorten, also auf gestörten, von Menschen stark beeinflussten Böden (Straßenränder, Kiesgruben, Schutthalden, Baustellen, Äcker). Die größten Ragweed Bestände finden sich innerhalb Europas in Osteuropa, im Rhône-Tal in Frankreich und in Norditalien.