Auslöser: Bakterien und Viren
Wenn außer Rötung, Brennen und Fremdkörpergefühl zusätzlich ein dickflüssiges schleimiges oder eitriges Sekret abgesondert wird und zudem morgens die Wimpern verklebt sind, kann eine bakterielle Bindehautentzündung vorliegen. Die Verklebungen sollten dann mit einem sauberen Wattepad mit warmem Wasser entfernt werden. Krepler rät außerdem zu pflegenden und eventuell auch schleimhautabschwellenden Augentropfen, die man rezeptfrei in der Apotheke erhält. Halten die Beschwerden länger als drei bis vier Tage an, sollte aber eine Augenärztin oder ein Augenarzt aufgesucht werden, die in der Regel antibiotische Augentropfen, die gegen die häufigsten Bakterienarten wirksam sind, verschreiben. Seltener geht eine Konjunktivitis auf Infektionen mit Bakterien wie Chlamydien und Gonokokken zurück, die durch Geschlechtsverkehr übertragen werden.
Neben Allergien und Bakterien können auch Viren Auslöser für eine Bindehautentzündung sein. Bei einer S Entzündung ist das Sekret, das abgesondert wird, nicht eitrig, sondern wässrig. Häufig haben Betroffene auch ein allgemeines Krankheitsgefühl, eine Verkühlung mit Halsschmerzen oder auch geschwollene Lymphknoten im Hals- oder Ohrenbereich. Diese Symptome können auf eine Erkrankung durch verschiedene Virenarten (Adeno,- , Influenza,- oder Corona-Viren) zurückgehen. Auch Herpes-Viren kommen als Auslöser einer Augenentzündung in Frage. In diesem Fall kann auch die Sehfähigkeit eingeschränkt sein, wenn die durchsichtige Hornhaut mitbetroffen ist. Eine wiederholte Infektion der Augen durch Herpes-Viren kann zu Vernarbung der Hornhaut und bleibenden Sehschäden führen. Bei viraler Bindehautentzündung werden die Symptome mit abschwellenden und pflegenden Augentropfen gelindert oder mit antiviralen Augentropfen, die augenärztlich verordnet werden müssen, behandelt. Besonders wichtig ist die Hygiene, um eine Ansteckung des anderen Auges bzw. Weitergabe an andere Personen zu vermeiden. Besonders heikel ist eine durch Adenoviren ausgelöste Bindehautentzündung, die hochansteckende „Konjunktivitis epidemica“. In diesem Fall ist eine Krankschreibung von meist zwei Wochen erforderlich.