Allergie durch Nasenabstrich nachweisbar

Pollenallergien sind mittels Nasensekret nachweisbar
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Sie ist in Europa eine der weitverbreitetsten Erkrankungen: Rund 130 Millionen Europäer leiden an Allergischer Rhinitis. Diese Entzündung der Nasenschleimhait wird durch Allergene, die sich durch die Luft verbreiten, ausgelöst – von Pollen über Pilzsporen bis zu den Ausscheidungen der Hausstaubmilbe. Vor allem für Kinder empfehlen Leitlinien eine möglichst früh einsetzende spezifische Immuntherapie. Um eine Allergie nachweisen zu können, werden in den meisten Fällen so genannte Pricktests oder Bluttests angewendet, die das jeweils allergenspezifische Immunglobulin (sIgE) im Blut des Patienten nachweisen können.

Messung der IgE-Konzentration

Dank neueste Entwicklungen aus dem Bereich der Mikrochiptechnologie ist es mittlerweile möglich, anhand kleinster Mengen von Serum die Konzentration der Antikörper (IgE) von 112 Allergenen gleichzeitig zu bestimmen, so der Lehrstuhl und Institut für Umweltmedizin aus Augsburg in einer Aussendung zu einer aktuellen Studie. Das Ziel der Studie: diese Technologie auch auf das Nasensekret anwendbar zu machen und so ein innovatives Diagnoseinstrument zu entwickeln, das aufgrund der non-invasiven Entnahme der Probe auch bei Kindern ohne großen Aufwand angewendet werden kann.

In der Studie, die von einem Forscherteam rund um Universitätsprofessorin Dr. med Claudia Traidl-Hoffmann durchgeführt wurde, wurden Probanden mit und ohne Sensibilisierungen gegenüber den häufigsten durch die Luft verbreiteten Allergenen wie Haselnuss und Erle, Ausscheidungen der Hausstaubmilbe, Gräser- und Birkenpollen untersucht. Dabei wurden die spezifischen IgE-Konzentrationen mithilfe des ImmunoCAP ISAC 112 entsprechend der Vorgaben des Herstellers (Thermo Fischer Scientific, Uppsala, Sweden) in den Proben aus dem Nasensekret und Blut bestimmt.

 

Effizient wie ein Bluttest

Das Ergebnis: signifikante positive Übereinstimmungen zwischen dem Nasensekret- und Bluttest. Sowohl die Untersuchung spezifischer Allergenkomponenten, also auch die der spezifischen Sensibilisierungsprofile der Probanden, lieferten für beide Methoden der Probenentnahme ähnliche Ergebnisse. Einen Zusammenhang zwischen IgE aus Serum und Nasensekret konnten zwar bereits vorangegangene Untersuchungen belegen – dies aber nur für einzelne Aeroallergene. Mit der neuen Studie liegen nun Ergebnisse für die Sensibilisierung gegenüber einem gesamten Panel an Aeroallergenen vor. Darüber hinaus wird die neue Diagnosemethode gegenüber herkömmlichen Allergiediagnostik-Verfahren evaluiert.

 

Quelle: Lehrstuhl und Institut für Umweltmedizin