Asthma – mit der richtigen Ernährung tief durchatmen

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Asthma ist eine Krankheit, für die es noch keine Heilung gibt. Doch gut eingestellte Asthma-Patienten können ein nahezu unbeschwertes Leben führen. Neben der Therapie mit Asthma-Spray und Tabletten oder mHealt-Technologien wie digitalen Fragebögen und Patiententagebüchern leisten Apps wertvolle Dienste. Allerdings rücken Maßnahmen wie Sport und Ernährung viel zu oft in den Hintergrund oder werden als Therapie gar nicht erst erwähnt.

Dabei bietet die Kombination aus gesunder Ernährung und Sport viel Potenzial. Studien belegen, dass sie helfen können, Asthma-Beschwerden zu senken und die Lebensqualität zu verbessern.

Nitrite, Lebensmittel-Zusatzstoffe und Konservierungsmittel – wer darauf verzichtet, lebt gesünder

Gepökeltes Fleisch schmeckt, steht aber in Verdacht, das Asthmarisiko zu erhöhen. Die darin enthaltenen Salze (Nitrite) werden bei der Verdauung in Stickoxide umgewandelt. Dabei können sich reaktive Sauerstoffspezies bilden und in den Atemwegen Entzündungen fördern.

Teilnehmer einer Studie in Frankreich wurden zu ihren Essgewohnheiten befragt. Dabei stellte sich heraus, dass sich bei Personen, die wöchentlich viermal und mehr Fleischprodukte wie Schinken, Salami und Wurst konsumierten, die Asthma-Symptome um bis zu 22 Prozent verschlechterten. Bei Teilnehmern, die nur ein bis vier Mal wöchentlich Fleischprodukte aßen, verschlechterten sich die Asthma-Symptome um bis zu 20 Prozent. Teilnehmer, die wöchentlich ein oder gar kein Fleischprodukt konsumierten, hatten mit bis zu 14 Prozent die geringste Steigerung von Asthma-Symptomen.

An der Studie beteiligten sich über hundert Teilnehmer, darunter Asthmapatienten, deren nahen Verwandten und eine Kontrollgruppe. Durgeführt wurde sie in Frankreich ab 1990 über einen Zeitraum von 20 Jahren. Allerdings handelt es sich um eine Beobachtungsstudie, weshalb andere Faktoren die Ergebnisse beeinflussen können. Eine spätere Studie aus Norwegen sieht ebenfalls einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Asthmarisiko.

Sport und eine gesunde Ernährung reduzieren das Asthmarisiko

Bei einer 2017 in Norwegen durchgeführten Studie wurden die Teilnehmer in vier Gruppen aufgeteilt:

  • Gruppe 1 ernährte sich gesund. Die Teilnehmer verzehrten proteinreiche Mahlzeiten und täglich mindestens sechs Portionen Obst und Gemüse. An einem Sportprogramm nahmen sie nicht teil.
  • Gruppe 2 nahm dreimal wöchentlich an einem High-Intensity-Sportprogramm teil, ernährte sich aber normal.
  • Gruppe 3 ernährte sich wie Gruppe 1 und nahm am High-Intensity-Sportprogramm teil.
  • Gruppe 4 diente als Kontrollgruppe. Sie machte keinen Sport und ernährte sich normal.

Gegenüber der Kontrollgruppe konnten die Gruppen 1 und 2 die Asthma-Symptome um 30 Prozent verbessern. Gruppe 3 konnte gegenüber der Kontrollgruppe die Asthma Symptome um 50 Prozent verbessern und steigerte außerdem ihre Fitness.

Zum Thema Asthma, Ernährung und Sport sollen weitere wissenschaftliche Arbeiten vorgenommen werden. Ziel ist es, Therapie-Maßnahmen zu entwickeln, mit denen Asthmatiker ihre Lebensqualität dauerhaft verbessern und manche Asthma-Medikamente überflüssig machen.

Ärzte und Diätologen empfehlen eine gesunde Ernährung

Abgesehen von den Studien empfehlen Arzte und Diätologen regelmäßig eine gesunde Ernährung und sportliche Betätigung. Zwar muss niemand gänzlich auf Schinken und Salami verzichten, doch jeden Tag sollten sie nicht auf dem Speiseplan stehen.

Auch Fertiggerichte, Snacks und Limonaden sollten mit Bedacht konsumiert werden. Viele dieser Produkte enthalten Zusatz- und Farbstoffe, die das Asthmarisiko erhöhen können. Wer sich einen ausgewogenen Ernährungsplan erstellen möchte, kann sich von einem Arzt oder Diätologen beraten lassen.