Akut-Behandlung bei Insektenstichen

Biene
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Ist man auf das Gift von Bienen und Wespen allergisch, ist es oft schwierig, den Sommer unbeschwert zu genießen. Denn nicht immer ist es möglich den Insekten auszuweichen. Wird man trotz aller Vorsicht gestochen, können schwere allergische Symptome wie Schwellungen an Gesicht und Hals, Schwindel, Übelkeit oder Atemnot die Folge sein. Betroffene schweben auch in Gefahr, durch einen Insektenstich einen anaphylaktischen Schock zu erleiden. Jedes Jahr kommt es sogar zu Todesfällen durch einen allergischen Schock, ausgelöst durch Insektenstiche.

Bei einem Bienen- oder Wespenstich, ist es wichtig, die örtliche Reaktion sofort zu behandeln. Ist eine Insektengiftallergie bekannt, sollte man immer ein Notfallset mit den notwendigen Medikamenten dabeihaben. Welche Medikamente man mitführen sollte und wie sie richtig angewendet werden, sollte immer mit einem Arzt besprochen werden.

Akut-Behandlung

Entfernern des Giftstachels: Steckt der Giftstachel des Insekts (vor allem bei Bienenstichen) noch in der Haut, ist es wichtig, ihn sofort zu entfernen.  Ratsam dabei ist, den Stachel nicht mit Hilfe einer Pinzette oder den Fingern zu entfernen, denn dabei kann noch mehr Gift aus dem Giftsack des Stachels in die Wunde gepresst werden. Besser ist es, den Stachel mit einem Fingernagel wegkratzen.

Die Einstichstelle behandeln: Auf die betroffene Hautstelle können Glukokortikoid-Cremes oder -Gels auftragen werden. Erleichterung bringt zusätzlich ein kühler feuchter Umschlag.

Einnahme eines Antihistaminikums: Ein Antihistaminikum hemmt die Histaminwirkung wodurch die Allergiesymptome gelindert werden.  

Eiswürfel bei Stich in den Mund: Wird man im Mund oder Rachen gestochen, kann das zu ausgeprägten Schleimhautschwellungen führen, die Atemprobleme verursachen. Deshalb sollte man in jedem Fall umgehend einen Arzt aufsuchen oder den Rettungsdienst alarmieren. Zur Akutbehandlung bei einem Stich im Mund (z.B. auf der Zunge) kann ein Eiswürfel gegen die Schmerzen und Schwellung helfen.

Einnahme eines Glukokortikoid-Präparats: Ist bei gesteigerter örtlicher Reaktion empfohlen.

Allergie-Impfung hilft bei einer Insektengiftallergie

Die Ursache ihrer Insektengiftallergie können Betroffene mit einer Hyposensibilisierung, auch Allergie-Impfung, sehr gut behandeln. Die Erfolgsquote dieser Therapie liegt bei mehr als 95 Prozent. Geeignet ist die Hyposensibilisierung bereits für Kinder ab fünf Jahren.

Bei dieser spezifische Immuntherapie wird dem Allergiker im Verlauf mehreren Sitzungen steigende Mengen des Allergieauslösers unter die Haut gespritzt. Auf diese Weise soll sich das Immunsystem langsam an das Allergen "gewöhnen", sodass sich die Insektengiftallergie mit der Zeit deutlich abschwächt. Allerdings ist sie meist ein langwieriger Prozess, der sich über Jahre hinzieht. Zudem ist sie nicht für jeden Betroffenen geeignet oder möglich.

Eine Allergie-Impfung wird in zwei Schritten durchgeführt:

Aufdosierungsphase (Dauer bis zu vier Monaten): Das Gift wird zunächst in stark verdünnter Form unter die Haut gespritzt. Die Menge des Insektengifts wird dann bei jeder weiteren Injektion etwas erhöht, bis die sogenannte Erhaltungsdosis erreicht ist, die der Giftmenge eines Bienen- oder Wespenstichs entspricht. Die Aufdosierungsphase kann entweder stationär in einer Klinik innerhalb nur weniger Tage durchgeführt werden oder ambulant. Wird sie ambulant durchgeführt, dauert die Aufdosierungsphase mehrere Wochen mit je einer Injektion pro Woche.

Erhaltungsphase (Dauer drei bis fünf Jahre): Um den Impfschutz langfristig zu sichern, sollte nach Erreichung die Erhaltungsdosis die Therapie mindestens drei bis fünf Jahre lang fortgesetzt werden, mit je einer Injektion pro Monat.