Wer an einer Insektengiftallergie leidet, lebt gerade in der warmen Jahreszeit tagtäglich mit der Angst, gestochen zu werden. So kann das Risiko eines Stiches vermieden werden.
Was tun gegen Wespen & Co.
Rund 300.000 Menschen leben in Österreich mit einer Allergie gegen Insektengifte. Werden sie von einer Biene, Wespe oder Hornisse gestochen, reagiert ihr Körper weit intensiver als jener von Nicht-Allergikern. Hinzu kommen noch einmal rund 400.000 Menschen, die mit einer starken Hautreaktion reagieren, die über das normale Maß hinausreicht. Die Folgen einer Insektengiftallergie reichen von extremen Hautausschlägen über Atemnot bis hin zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock. Mit ein Grund, warum Betroffene der warmen Jahreszeit und dem damit verbunden Aufkommen der Insekten oftmals mit großer Besorgnis entgegensehen, sind doch jeder Aufenthalt im Freien, jede Grillfeier oder jeder barfüßige Gang über eine Wiese immer auch mit dem Risiko verbunden, gestochen zu werden.
Tipps zur Insektenabwehr
Generell gilt: Bienen sind weit friedfertiger als Wespen da sie nicht wie diese an menschlicher Nahrung, bevorzugt Süßem und Fleisch, interessiert sind und es ihnen in erster Linie um das Sammeln von Nektar geht. Einzig, wenn man auf eine Biene steigt oder sie aggressiv macht, ist die Gefahr eines Stiches gegeben. Bei Wespen, die generell aggressiver sind, ist die Gefahr eines Stiches weit höher, zumal sie – anders als Bienen – gleich mehrfach hintereinander zustechen können und somit eine höhere Gefahr für Allergiker darstellen. Doch, wenn man gewisse Vorsichtsmaßnahmen beachtet, kann das Risiko einer unliebsamen Begegnung mit den gestreiften Insekten jedenfalls reduziert werden:
Keine hektischen Bewegungen
Bienen ebenso wie Wespen und Hornissen reagieren auf hektische Bewegungen und Fuchteln der Arme. Sie fühlen sich dadurch bedroht und das Risiko, dass sie zustechen, ist deutlich erhöht. Deshalb gilt, wenn man einer Biene oder Wespe zu nahe kommt: Ruhe bewahren und das Feld nach Möglichkeit räumen bis das Tier wieder weggeflogen ist.
Nicht barfuß im Gras gehen
Vor allem Bienen halten sich gerne auf Blumenwiesen auf, da sie hier den wertvollen Nektar finden, den sie für die Honigproduktion benötigen. Auch, wenn eine Biene einen Stich mit ihrem Leben bezahlt – wenn man aus Versehen auf sie steigt, wird sie stechen. Um das zu vermeiden, sollte man am besten immer Schuhe tragen, wenn man sich im Freien aufhält. Gerade für Kinder mit einer Insektengiftallergie ist dies wichtig, da sie die Gefahr noch nicht so erkennen können und die gefährlichen Insekten oftmals gar nicht wahrnehmen.
Vorsicht bei Essen & Trinken im Freien
Im Gegensatz zu Bienen lieben die räuberischen Wespen Süßes und Fleisch, da sie die in diesen Lebensmitteln enthaltenen Proteine für die Ernährung ihrer Jungen verwenden. Allergiker sollten bei Outdoor-Mahlzeiten Gläser mit Säften immer zudecken, einen Strohhalm verwenden, nie aus Dosen trinken und Speisen vor dem Verzehr kontrollieren. Ebenfalls ratsam ist es, nach dem Essen Mund und Hände zu waschen, um allfällige Essensreste und die damit verbundenen Duftstoffe zu eliminieren. Wenn möglich, lieber im Haus essen und erst danach die Terrasse oder den Balkon genießen. Denn Wespen riechen die für sie begehrenswerten menschlichen Speisen über eine weite Entfernung. Wer dennoch nicht auf Kaffee und Kuchen oder Grillen im Freien verzichten will, kann den Wespen einige Meter vom Tisch entfernt eine alternative Mahlzeit anbieten, etwa in Form der von ihnen geliebten Weintrauben oder etwas Fleisch – in den meisten Fällen holen sich die Tiere dort ihre Mahlzeit und lassen die Menschen in Ruhe. Wer dies regelmäßig am immer wieder selben Platz tut, hat eine große Chance, dass die Tiere die neue Futterstelle akzeptieren. Bei gewissen Wespenarten wie der Langkopfwespe steht vor allem süßes Obst hoch im Kurs. Wer einen Garten hat, sollte von den Bäumen heruntergefallenes Obst deshalb so rasch wie möglich in einem verschließbaren Mistkübel entsorgen – so werden ebenfalls weniger Wespen angelockt.
Was tun mit Wespennestern
Immer wieder siedeln sich Wespen mit ihren Staat in der Nähe von menschlichen Behausungen an oder sie bauen ihre Nester gleich unter einem Dachfirst. Ist dies der Fall ist die erste Regel: niemals selber Hand anlegen und versuchen, das Nest zu zerstören, denn das macht die Tiere noch aggressiver und führt garantiert zu Stichen. Außerdem stehen bestimmte Wespenarten unter Naturschutz und dürfen nicht getötet beziehungsweise deren Nester nur entfernt werden, wenn Gefahr für den Menschen besteht. Am besten ist, sich so weit wie möglich vom Nest entfernt aufzuhalten und Profis, wie etwa Kammerjäger, zu kontaktieren, die sich des Problems annehmen. In seltenen Fällen kommt es auch vor, dass sich ein Bienenstaat in Wohngegenden verirrt und niederlässt. In diesem Fall kümmert sich die Feuerwehr oder Imkerverbände darum und siedeln das Volk fachgerecht um.