Wirkstoff gegen Erdnussallergie in Entwicklung

Süßspeise mit Erdnüssen
Bildautor: Vicki Hamilton, Quelle: Pixabay

Ein Stück mehr Lebensqualität für Menschen mit einer Erdnussallergie

Lebensmittelallergien zählen zu den häufigsten Auslösern allergischer Reaktionen, wobei hier wiederum die Nussallergien zu den führenden Verursachern zählen. Ist eine Nussallergie stark ausgeprägt, reichen bereits wenige Nusskrümel, um Beschwerden oder sogar einen anaphylaktischen Schock auszulösen.

Wer davon betroffen ist, muss beim Einkauf stets einen Blick auf die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln werfen. Gefahr droht aber auch von an sich nussfreien Lebensmitteln, wenn sie mit Nusskrümel kontaminiert sind. Das kann zum Beispiel bei Backwaren der Fall sein.

Hoffnung auf Abhilfe bietet die Wissenschaft, die an einem neuen Wirkstoff gegen die Erdnussallergie forscht.

Indianapolis/USA

Forschern der University of Indiana ist es gelungen, einen Wirkstoff zu entwickeln, der Menschen mit einer Erdnussallergie ein Stück mehr Normalität bei der Ernährung verschaffen könnte.

Der Wirkstoff ist ein Molekül in Schnurform. Eine Seite enthält einen Teil des Erdnussallergens Arachis hypogaea (Ara) 2 oder 6, die andere Seite ist in zwei Teile gespalten, wobei sich jedes Ende dauerhaft mit dem IgE-Rezeptor verbindet. Dadurch werden die IgE-Moleküle blockiert und können nicht mehr durch die Erdnussallergene aktiviert werden, was eine Unterbrechung der allergischen Reaktion zur Folge hat.

Mit dem Wirkstoff konnte auch eine beginnende anaphylaktische allergische Reaktion gestoppt werden. Die Wirksamkeit des Wirkstoffes beträgt zwei Wochen. Menschen mit einer Erdnussallergie müssten die Behandlung mit dem Wirkstoff daher in regelmäßigen Abständen wiederholen.

Untersucht wurde die Wirksamkeit bislang an einem speziell dafür entwickelten Mäusemodell. Klinische Tests sind derzeit keine vorgesehen. Weitere Tiermodell-Tests sollen Aufschlüsse über Wirksamkeit und Toxizität bringen.