Sichere Lebensmittel für Lebensmittelallergiker – „ErdHase“ soll es möglich machen

Erdnüsse
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Im Sommer 2021 starteten in Deutschland unter der Leitung der R-Biopharm mehrere Partner der pharmazeutischen Industrie das Forschungsprojekt ErdHase mit dem Ziel, Menschen mit Lebensmittelallergien mehr Freiheit bei der Auswahl von Speisen zu ermöglichen.

Der Projektname ErdHase bezieht sich auf Erd- und Haselnüsse, da diese Lebensmittel ein hohes allergisches Potenzial haben und erinnert somit nur zufällig an die gleichnamige Springmaus.

Lebensmittelallergien bedeuten Einschränkungen

Wer auf Erd- oder Haselnüsse allergisch reagiert, darf nach derzeitigem Stand keine Lebensmittel konsumieren, die das Allergen enthalten. Diese Methode bietet zwar Sicherheit, schränkt bei der Aufnahme von Lebensmitteln aber ein. Außerdem bleibt die individuelle Toleranzgrenze unberücksichtigt. Unbeachtet bleibt auch, dass sich die Allergenität der Zutaten beim Backen, Garen, Braten und Kochen unter dem Einfluss der Hitze verändern kann.

Welchen Zweck verfolgt die Studie?

Lebensmittelallergiker sollen bestimmte allergenhaltige Speisen beschwerdefrei konsumieren können, nachdem durch Verarbeitung der Allergengehalt der Lebensmittel soweit gesenkt wurde, dass er innerhalb der individuellen Toleranz liegt. Allerdings müssen für die Praxistauglichkeit Lebensmittelallergiker ihre individuelle Toleranzgrenze und den Allergengehalt verarbeiteter Lebensmittel kennen. Daher soll ein Werkzeugkasten entwickelt werden, der Lebensmittelanalyse und Allergenerkennung bei Patienten verknüpft. Langfristig soll der Werkzeugkasten auch auf andere Lebensmittelallergien übertragen werden und so mehr Freiheit bei der Auswahl von Speisen ermöglichen.

Details zur Studie

Die Studie ist für einen Zeitraum von drei Jahren angelegt und endet 2024. Das Deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit rund zwei Millionen Euro. Mitwirkende an der Studie sind u.a. die Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Deutsche Allergie -und Asthmabund, die YUMAB GmbH und die Hochschule Fresenius.