Frühblüher-Pollenallergie erkennen und behandeln

Hasel Blüte Frühjahr
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Die Frühblüher-Allergie sorgt bei Pollen-Allergikern oft schon ab Jänner für allergische Reaktionen. Durch die warmen Winter der letzten Jahre dauert die Phase des Pollenfluges nicht nur wesentlich länger, sondern beginnt auch immer früher.

Rund 20 bis 30 Prozent aller Menschen mit Pollenallergie leiden unter einer sogenannten Frühblüher-Pollenallergie. Die Frühblüherallergie zählt zu den Soforttypen oder Typ-1-Allergien, da es unmittelbar nach Kontakt mit dem Allergen zu allergischen Reaktionen kommt. Als Frühblüher werden Pflanzen die von Jänner bis Ende März/Anfang April, oftmals auch bis in den Mai, ihre Pollen verteilen, bezeichnet. Als erstes im Jahr werden Hasel, Erle und Birke aktiv und verteilen ihre Pollen in der Luft. Auch Buche, Esche, Hainbuche und Eiche gehören zu den Frühblühern, ebenso wie Gräser und Pflanzen wie Spitzwegerich, Ampfer und Löwenzahn.

Das Immunsystem von Menschen, die auf Birkenpollen allergisch reagieren, unterscheidet aufgrund der Ähnlichkeit der Allergene in den Pollen bei den verschiedenen Frühblühern nicht, ob Birke, Erle oder Hasel, sondern reagiert pauschal auf alle diese Frühblüher.

Symptome der Frühblüher-Pollenallergie

Betroffene reagieren allergisch auf die in den Pollen enthaltenen Proteine, sobald diese mit der Haut, den Schleimhäuten der oberen Atemwege oder der Augen in Kontakt kommen.

Frühblüher-Pollenallergiker entwickeln typische Heuschnupfen-Symptome wie:

  • Tränende, gerötete Augen
  • Schnupfen und Niesreiz
  • Atembeschwerden
  • Asthmatische Anfälle
  • Trockener Husten
  • Kopfschmerzen
  • Hautreaktionen wie Juckreiz und Rötungen
  • Schlafstörungen
  • Fehlende Leistungsfähigkeit
Diagnose und Behandlung

Besteht der Verdacht einer Frühblüher-Pollenallergie, sollten Betroffene diesen Verdacht unbedingt mit einem Arzt (Haut- oder HNO-Arzt oder einem Allergologen) abklären. In einem Anamnese-Gespräch wird vom Arzt festgestellt, ob die auftretenden Beschwerden mit der Pollenbelastung in Verbindung stehen. Die genaue Bestimmung der Pollenallergene auf die der Betroffene reagiert, wird mit Bluttests oder einem Pricktest bestimmt.

Zur Behandlung einer Frühblüher-Pollenallergie können Medikamente wie Antihistaminika oder Kortikoide eingesetzt werden oder es kann eine Hyposensibilisierung durchgeführt werden. Die Hyposensibilisierung ist eine spezifische Immuntherapie, bei der der Körper allmählich an das Allergen und die Allergie-Symptome gewöhnt wird. 

Pollenbelastung geringhalten

Da Pollen in der Luft vorhanden sind und mit dem Wind auch weit fliegen, ist es unmöglich sich ganz davor zu schützen. Jedoch können Maßnahmen gesetzt werden, um die Belastung so gering wie möglich zu halten.

Im Fall einer Frühblüher-Allergie bedeutet das, dass Betroffene die Pollenvorhersage schon in warmen Wintermonaten und im Frühjahr verfolgen sollten. Dies gelingt am besten mit einer Pollenflug-App, wie der gratis Pollen+ App der Österreichischen Polleninformation.

Ein paar praktische Tipps helfen dabei, die Pollenbelastung im Alltag zu senken:

  • Türen und Fenster geschlossen halten und Pollenschutzgitter verwenden
  • Straßenkleidung beim Heimkommen wechseln
  • Gewaschene Wäsche nicht im Freien trocknen
  • Haare vor dem Schlafengehen waschen
  • Sport und längere Aufenthalte im Freien an Tagen mit hoher Pollenbelastung vermeiden
  • Pollenfilter und Luftreiniger in den Wohnräumen und im Auto verwenden