Starker Allergie-Auslöser
Das auch unter Trauben- und Fetzenkraut bekannte Ragweed ist eine Pflanze mit sehr hoher allergischer Potenz: Die Reizschwelle bei Ragweedpollen ist besonders gering. Laut dem Österreichischem Pollenwarndienst der Medizinischen Universität Wien liegt der Schwellwert für allergische Symptome im Osten Österreichs bei nur vier Pollen pro Kubikmeter Luft. Weit weniger allergisch sind Gräserpollen, denn erst bei 20 Pollenkörnern pro Kubikmeter reagieren Gräserpollen-Allergiker mit Symptomen. „Bei etwa vier von zehn Allergikern geht die Entzündung von den oberen auf die unteren Atemwege über und kann dort Asthma verursachen“, sagt Mag. Heidelinde Schopper, Geschäftsführerin des Allergie-Unternehmens ALK in Österreich.
Immunsystem trainieren
Unter den Begriffen Allergie-Impfung oder Hyposensibilisierung bekannt, stellt die neue Behandlung eine Form der allergen-spezifischen Immuntherapie (AIT) dar. Über die sich wiederholende Gabe standardisierter Allergenextrakte, etwa aus dem Pollen der Ragweedpflanze, soll das Immunsystem trainiert werden, Toleranz gegenüber den Allergenen zu entwickeln. Im Idealfall werden die allergischen Reaktionen sogar gänzlich eingestellt. Die AIT ist die einzige Therapieform, mit der neben den Symptomen auch die Ursache eine Allergie behandelt werden kann. Sie sollte mindestens zwölf Wochen vor Beginn der Ragweedpollen-Saison begonnen werden und über einen Zeitraum von drei Jahren erfolgen – deshalb sollten Allergiker, so die Mediziner, jetzt mit der Therapie beginnen, um für den Pollenflug im Spätsommer und Herbst gerüstet zu sein. Der Vorteil der Tabletten-Therapie: Die Medikamente werden unter die Zunge gelegt, wo sie sich innerhalb von Sekunden auflösen und von der Mundschleimhaut aufgenommen werden. Das erfordert weniger Arztbesuche – und kann nach der ersten Einnahme beim Arzt selbständig zu Hause erfolgen.
Quelle: ALG – Allergie Plattform