Wie gut sind Mittel gegen Heuschnupfen? Stiftung Warentest und Öko-Test geben Antworten.

Medizin für die pollengeplagte Nase
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Stiftung Warentest und Öko-Test haben verschiedene Mittel gegen Heuschnupfen getestet und sind zu teils großen Qualitätsunterschieden gekommen. 15 der 22 untersuchten Mittel bekamen die Note „sehr gut“ oder „gut“, andere fielen gänzlich durch.

Pollen fliegen früher und länger und werden aggressiver. Das führt zu einer längeren Pollensaison und lässt immer mehr Menschen mit Symptomen reagieren. Um sich vor Beschwerden zu schützen, werden verschiedene Maßnahmen ergriffen. Die reichen von einfachen technischen Hilfsmitteln wie Pollenschutzgitter bis zur Hyposensibilisierung. Auch Mittel gegen Heuschnupfen aus der Apotheke sind beliebt. Allerdings gibt es bei deren Wirkung große Unterschiede. Grund genug für Stiftung Warentest und Öko-Test, sich diverse Mittel näher anzusehen.

So helfen Mittel gegen Heuschnupfen

Allergische Reaktionen werden durch den Botenstoff Histamin ausgelöst. Leidet jemand an einer Allergie und kommt mit dem Allergen, zum Beispiel Birkenpollen, in Kontakt, dann schütten die Mastzellen Histamin aus. Hier greifen Antihistaminika, indem sie die Rezeptoren blockieren und die Wirkung des Histamins hemmen. So werden die allergiebedingten Beschwerden reduziert. Antihistaminika eignen sich bei leichten bis mittelschweren Symptomen. Der Test ergab aber, dass Antihistaminika der zweiten Generation den besseren Schutz bieten.

Alte Wirkstoffe helfen nur bedingt

Im Test haben Mittel mit den veralteten Wirkstoffen Dimentiden und Ketotifen schlechter abgeschnitten und wurden kritisch bewertet, da sie zu Beschwerden führen, etwa Übelkeit im Magen-Darmbereich, einem trockenen Mund und Nervosität. Außerdem haben sie eine sedierende (schlaffördernde) Wirkung, die verschiedene Tätigkeiten, wie konzentriertes Arbeiten und Autofahren, stark beeinträchtigt. Dieser Effekt wird durch den Genuss von Alkohol verstärkt. Nachts kann die sedierende Wirkung zu Schlafstörungen führen.

Antihistaminika der zweiten Generation gelten grundsätzlich als weniger sedierend. Dennoch können sie ebenfalls eine negative Wirkung haben. Vor allem beim Autofahren können dadurch gefährliche Situationen verursacht werden. Auch die anderen oben genannten Beschwerden wie ein trockener Mund und Übelkeit können auftreten. Grundsätzlich sind Mittel der zweiten Generation aber verträglicher.

Darauf sollten Sie beim Kauf achten

Die Einnahme von Antihistaminika der ersten Generation sollte man vermeiden, da die Wirkstoffe der zweiten Generation grundsätzlich besser vertragen werden. Diese enthalten Arzneistoffe wie Azelastin, Cetirizin, Levocabastin und Loratadin. In jedem Fall empfehlen Experten, sich vorab von einer Allergologin oder einem Allergologen beraten zu lassen.

Tipps:

Abgesehen von Tabletten, Augen- und Nasentropfen gibt es noch weitere Möglichkeiten, die Symptome einer Pollenallergie einzudämmen:

  • Pollenwarndienst: Der Service wurde neu überarbeitet und bietet neben der Information über den Pollenflug auch Informationen über das Asthmawetter, eine Unwetterwarnung und eine personalisierte Belastungsvorhersage.
  • Pollenschutzgitter und Lüfter mit HEPA-Filter: Diese technischen Maßnahmen helfen, Innenräume pollenfrei zu halten. Auch mehrmals Staubsaugen hilft, die Pollenbelastung in Wohnräumen zu reduzieren. Der Staubsauger sollte ebenfalls einen HEPA-Filter haben, damit Pollen gefiltert werden.
  • Nasendusche mit Salzlösung: Sie ist ebenfalls in der Apotheke erhältlich und befreit die Nase von Allergenen.

https://www.pollenwarndienst.at/