Ragweedpollen sind Überflieger
Wir wollen dieses Phänomen anhand der Ragweedpollenallergie, bei der das besonders häufig auftritt, beleuchten. Denn vor allem Pollen von Windbestäubern sind wahre Weitflieger und können bis zu Hunderte Kilometer in der Luft zurücklegen. So ließen sich zum Beispiel im sächsischen Dresden bereits Ambrosia-Pollen aus Ungarn nachweisen. Während ihres Flugs erreichen sie dabei Luftschichten in bis zu 2.000 Metern Höhe.
Stark im Kommen
Die Häufigkeit der Ragweedpollenallergie steigt in Österreich deutlich an, laut einer Studie, an der Forscher der MedUni Wien beteiligt waren, könnte sich – vor allem durch den Klimawandel – die Zahl der Ragweed-Allergiker in den kommenden 35 Jahren mehr als verdoppeln. Die Ragweedpollenallergie führt neben den klassischen Heuschnupfen-Symptomen häufig zu einer Asthma-, seltener zu einer Hautsymptomatik (Dermatitis). Betroffene Allergiker sollen die Berührung mit der Pflanze unbedingt vermeiden, das gilt auch für Nichtallergiker, da Ragweed bei Kontakt immer Hausausschläge verursachen kann. In Ostösterreich reagieren etwa 25 bis 30 Prozent der Pollenallergiker auf Ragweed.
Im Anflug aus dem Osten
Die Pollenkonzentrationen haben in den vergangenen Jahrzehnten in weiten Teilen Europas deutlich zugenommen. In Österreich ist vor allem der Südosten stark betroffen. Und das ist kein Zufall. Denn eines der Haupverbreitungsgebiete des Ragweed ist Ungarn und angrenzende Regionen in Rumänien, Serbien, Kroatien, bis hinunter nach Bulgarien und Griechenland, im Norden bis nach Tschechien und Polen. Das heißt aber auch, bei entsprechender Wetterlage und vor allem passender Windrichtung werden häufig aus diesen Gebieten Milliarden von Ragweed-Pollen, vor allem in den Osten und Südosten Österreichs eingeweht und lösen die typischen Symptome aus oder verstärken bereits bestehende.