Ein gefährlicher Mitbewohner

Tomaten mit Schimmeplpilz
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Rund fünf Prozent der Bevölkerung sind gegen Schimmelpilze allergisch. Die Folgen: asthmatische Beschwerden und Dauerschnupfen.

Gleich, ob im Badezimmer, auf Lebensmitteln oder der Kinderzimmerdecke – Schimmelpilze lauern überall da, wo es feucht und warm ist. Dabei sind die Pilze oftmals mit freiem Auge nicht sichtbar oder werden erst dann erkannt, wenn sie bereits an Wänden wuchern oder Lebensmittel mit einer weißen, pelzigen Schicht überziehen. Die fadenförmigen Organismen scheiden zu ihrer Vermehrung Sporen aus und diese gelangen über die Luft in die menschlichen Atemwege. Dort stellen sie, wenn sie nur zeitweise auftreten, für gesunde Menschen keine Gefahr dar. Wer jedoch schon an asthmatischen Beschwerden oder anderen Allergien leidet, muss bei einem erhöhten Schimmelpilzaufkommen mit einer Verschlechterung der Symptome rechnen. Ebenfalls ein höheres Risiko mit unangenehmen Symptomen zu reagieren, haben Babys und Kleinkinder, alte sowie chronisch kranke Menschen.

107 identifizierte Allergen

Erkannt wird eine Schimmelpilzallergie meist daran, dass die Betroffenen ortsbezogen unter der Allergie leiden. Dazu muss der Arzt ein ausführliches Anamnesegespräch führen. Ebenso diagnostizieren lässt sich die Erkrankung über einen Haut- sowie einen Bluttest. Wer an einer Allergie gegen Schimmelpilze leidet, hat mit den unterschiedlichsten Symptomen zu kämpfen, die nicht immer sofort als Schimmelpilzallergie erkannt werden. Ständiges Niesen und Jucken der Nase können ebenso auftreten wie Husten, asthmatische Beschwerden, Kopfschmerzen oder starke Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Einige Patienten reagieren auch mit Hautreaktionen wie Neurodermitis, Hautausschlägen oder Magen-Darm-Beschwerden, wenn sie mit Schimmel belastete Lebensmittel konsumiert haben. Jedoch: nicht alle, der bislang rund 107 identifizierten Allergene aus 43 übergeordneten Pilzarten sind auch gleichermaßen stark verantwortlich für allergische Symptome. Vor allem die vier Schimmelpilze Aspergillus (Gieskannenschimmel), Cladosporium und Alternaria (beides Schwärzelpilze) sowie Penicillinum (Pinselschimmel) sind klassische Allergieauslöser. Alternaria zum Beispiel kennen die meisten Menschen aus ihrer eigenen Küche: diese weltweit verbreitete Schimmelpilzgattung findet sich vor allem auf Getreideprodukten wie Brot sowie auf Obst und Gemüse , während Aspergillus vor allem an feucht-waren Orten wie Badezimmerfugen oder hinter Tapeten zu finden ist.

Schimmelpilze vermeiden

Wie bei den meisten Allergien gilt auch bei Schimmelpilzallergie: Vermeidung des Kontakts mit den Allergenen, die so genannte Allergenkarenz, ist die beste Therapie, um langfristig eine Verbesserung des körperlichen Wohlbefindens herbeizuführen. Besonders gerne halten sich die Pilze in Badezimmern, Küchen und Kellern auf, aber sie können auch in Blumenerde und Mistkübeln sowie Luftbefeuchtern auftreten. Generell gilt: Haben sich, vor allem an Wänden und in Fugen, bereits Schimmelpilze gebildet, hilft nur eine gründliche Sanierung des Wohnraumes mit speziellen Reinigungsmitteln. Vorbeugen kann man Schimmelpilzen durch regelmäßiges Lüften und korrektes Heizen beziehungsweise das Entfeuchten und Trocknen der Räume mit speziellen Geräten, wodurch den Pilzen das Ansiedeln auf Flächen erschwert wird. Ebenso hilfreich ist es, auf jegliche Zimmerpflanzen zu verzichten. Treten dennoch weiterhin Symptome auf können diese nur mit Medikamenten wie Antihistaminika gelindert werden – denn eine wirksame Therapie gegen Schimmelpilzallergie gibt es bislang noch nicht.