Staubsauger - nicht jeder ist für Allergiker geeignet

Teppich, Staubsaugen
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Ärzte empfehlen Allergikern, den Kontakt mit Allergene nach Möglichkeit zu vermeiden. Dazu gibt es für Allergiker spezielle Staubsauger. Damit Milben, Schimmelpilze und andere Allergene nicht mit dem Luftstrom in den Raum geblasen werden, muss der Staubsauger mit einem speziellen Schwebstofffilter ausgestattet sein.

Bestimmte Allergene sind in der Wohnung von Menschen in besonders hoher Konzentration anzutreffen, während sie in freier Natur so gut wie nicht vorkommen. Die geschützte Umgebung bietet ihnen ideale Bedingungen. Ein Beispiel dafür sind Milben, die sich von abgestorbener menschlicher Haut ernähren. Wegen ihrer geringen Größe von 0,1 bis 0,5 Millimeter sind sie für das menschliche Auge nicht sichtbar. Die Verbreitung von mehreren tausend Milben je einem Gramm Hausstaub verdeutlicht die Belastung für Allergiker.

Die Milbe selbst stellt für Menschen keine Belastung dar. Es ist vielmehr der Milbenkot, der Allergiker große Probleme bereitet. Sobald er trocknet, zerfällt er zu Staub. Wird er aufgewirbelt (zum Beispiel durch Gehen oder Schütteln eines Kopfpolsters), verbreitet er sich über die Luft im gesamten Wohnbereich. Er liegt auf Böden, auf Möbel, auf der Couch und setzt sich in Gardinen, Teppichen, Sitzbezügen und Bettwäsche fest.

Das Problem herkömmlicher Staubsauger

Für Allergiker ist der Einsatz eines Staubsaugers mit durchschnittlicher Filterleistung nicht sinnvoll. Zwar werden Staub und Allergene wie auch bei einem speziellen Allergiker-Staubsauger eingesaugt, das Problem liegt aber an einer anderen Stelle. Mit Staub und Allergene wird auch Luft eingesaugt, die wieder austreten muss. Da gewöhnliche Stabsauber ohne spezielle Filter die feinen Allergene nicht zurückhalten, werden sie vom Staubsauger über die Abluft wieder freigesetzt.

Da der Staubsauger die Allergene über der Abluft in den Raum bläst, ist die Situation noch schlimmer als zuvor. Als fei herumwirbelnde Schwebstoffe gelangen sie besonders zahlreich und schnell in die Atemwege, wo sie die bekannten Symptome verursachen. Das ist die Ursache, warum Allergiker beim Saugen mit Staubsauger ohne spezielle Filter Hustenanfälle, Halsschmerzen, Nießattacken oder Fließschnupfen bekommen.

Den Kontakt mit Allergene vermeiden

Ärzte empfehlen Allergikern, den Kontakt mit Allergene nach Möglichkeit zu vermeiden. Dazu gibt es für Allergiker spezielle Staubsauger. Damit Milben, Schimmelpilze und andere Allergene nicht mit dem Luftstrom in den Raum geblasen werden, muss der Staubsauger mit einem speziellen Schwebstofffilter ausgestattet sein. Je nach Filterleistung werden die Klassen E10 – E12 (EPA), H13 – H14 (HEPA) und U15 – U17 (ULPA) unterschieden.

Filterklasse

Abscheidegrad

E10

> 85 %

E11

> 95 %

E12

> 99,5 %

H13

> 99,95 %

H14

> 99,995 %

U15

> 99,9995 %

U16

> 99,99995 %

U17

> 99,999995 %

Staubsauger dieser Filterklassen filtern Milbeneier, Milbenkot, Pilzsporen, Bakterien, Pollen und Stäube. Für Allergiker eignen sich Staubsauger ab der Filterklasse H13. Hersteller von Allergiker-Staubsaugern bewerben ihre Produkte nicht selten mit dem HEPA- Filter. Der HEPA-Filter ist ein Abluftfilter und befindet sich am Ende des Filtersystems. Dadurch wird verhindert, dass Allergene wie zum Beispiel Milben mit dem Luftstrom wieder ausgestoßen werden. HEPA-Filter haben eine sehr hohe Rückhalteeffizienz und filtern selbst kleinste Partikel aus dem Luftstrom.  

Staubsauger mit oder ohne Staubbeutel?

Bei der Wahl eines Allergiker-Staubsaugers kann man zwischen Modellen ohne und mit Staubbeutel wählen. Beide Systeme bieten Vor- und Nachteile. Ein kurzer Überblick soll bei der Entscheidung helfen.

  • Bei Systemen mit Staubbeutel sollte dieser innen beschichtet sein um Allergene im Beutel zu binden. So werden Pilzsporen, Milben und Pollen im Staubbeutel gefangen und müssen nicht erst vom Abluftfilter herausgefiltert werden. Ein Staubbeutel kann einfach getauscht werden. Damit beim Tausch kein Feinstaub freigesetzt wird, sollte eine Abdeckklappe vorhanden sein. Ansonsten sollte man den Staubbeutel außerhalb des Wohnbereichs tauschen und dabei eine Schutzmaske tragen. Ein Nachteil ist, dass Staubsauger mit Filterbeutel eine hohe Wärmeentwicklung haben. Diese bietet einen idealen Nährboden für Schimmelpilze und Milben.
  • Bei Systeme ohne Beutel werden der angesaugte Staub und die Allergene in einem festen Behälter aufgefangen. Dazu wird der Luftstrom künstlich verwirbelt, wodurch die Partikel an die Außenwand des Auffangbehälters gedrückt werden. Der Kauf teurer Staubbeutel entfällt und der Auffangbehälter kann mit Wasser gereinigt werden. Auch bei einem beutellosen System sollte man darauf achten, dass der Staubsauger mit einem HEPA-Filter ausgestattet ist.
Staubsauger mit Wasserfilter

Die Reinigungsleistung von Staubsaugern mit Wasserfiltern hat in verschiedenen Tests überzeugt. Bei dieser Technik werden Allergene und Feinstaub mit Wasser bestäubt und anschließend ein einem Wassertank aufgefangen. Als Nachteil wird angeführt, dass beim Saugen das Wasser mindestens einmal getauscht und danach der Staubsauger gereinigt werden muss. Wer sich für einen Staubsauger mit Wasserfilter entscheidet, profitiert vom einer hohen Saug- und Filterleistung und dem positiven Nebeneffekt, dass die Luftfeuchtigkeit der Raumluft leicht erhöht wird. Wer möchte, kann dem Wasser Duft-Öle beimischen, und so das Raumklima mit einem frischen Aroma verfeinern.

Zubehör

Staub und Allergene setzen sich, wie bereits eingangs erwähnt, in textilen Oberflächen fest. Mit verschiedenen Düsen- und Bürstenaufsätze können Staub, Tierhaare und andere Partikel auch an schwer zugänglichen Bereichen zuverlässig entfernt werden. Fugendüsen zum Beispiel eignen sich hervorragend, um Spalten zwischen Sitzpolster am Sofa reinigen. Vorhänge werden mit einer Vorhangdüse abgesaugt. Für die Reinigung von Teppichen verwendet man eine Teppichbürste. Um eine möglichst gründliche Reinigung zu erzielen, sollte die Teppichbürste auf die Höhe der Flor einstellbar sein.

Empfohlene Staubsauger

Bei einem Test der Stiftung Warentest im Jahr 2018 ist der Siemens Q8.0 (VSQ8SEN72C) als Testsieger hervorgegangen: Er überzeugt die Experten mit einer besonders hohen Saugqualität auf Teppich- und Hartböden. Bei vollem Staubbeutel erhöht er automatisch die Leistung. Note: 1,8. Das Staubrückhaltevermögen ist hervorragend, auch Dank des Hepa-Filters. Der Siemens-Sauger bringt viel Zubehör mit, darunter eine Polster- und Fugendüse. Der Staubsauger ist derzeit bei Conrad um 179 Euro erhältlich. Am zweiten Platz landete mit der Note 2,0 der Kärcher VC6. Auch er hat ein besonders gutes Staubrückhaltevermögen und einen Hepa-Abluftfilter. Auf hartem Boden macht der VC6 eine Top-Figur und auch in Ritzen kommt der Sauger mühelos. Das Gerät kostet bei Amazon derzeit 199,99 Euro. Wie auch der Testsieger ist er aber besonders robust, sodass Sie lange etwas von dem Sauger haben.