Der Eichen-Prozessionsspinner – klein und gefährlich

Raupen des Eichenprozessions-Spinners
Kleuske/Wikipedia

Der Eichen-Prozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein Falter, der in den Nachtstunden aktiv ist und von Menschen kaum wahrgenommen wird. Im Stadium als Raupe ist das Tier deutlich auffälliger - und gefährlicher.

Um sich vor Feinden zu schützen, ist die Raupe mit feinen Härchen übersät, die ein Nesselgift enthalten, das bei Menschen schwere allergische Reaktionen auslösen kann.

Giftige Härchen mit Widerhaken fliegen durch die Luft und verhaken sich in der Haut

Eine Raupe hat bis zu 600.000 Härchen, die nur wenige Millimeter lang sind, sehr leicht abbrechen und vom Wind durch die Lüfte getragen werden. Da die winzigen Raupenhaare für das freie Auge kaum sichtbar sind, ist man sich der heranfliegenden Gefahr nicht bewusst. In den Monaten Mai und Juni befindet sich der Falter im dritten Larvenstadium. In dieser Zeit sind die Raupenhaare giftig und für Menschen gefährlich.

Mit ihren Widerhaken haften die Härchen an Schuhen und Kleidung. Bei einer jeden Berührung kommt es zu einer toxischen Reaktion. Dabei dringen die feinen Härchen der Raupe problemlos in Haut und Schleimhäute ein, wo sie sich mit ihren Haken festsetzen.

  • Bei Kontakt mit der Haut löst das Gift eine Dermatitis aus. Mögliche Folgen sind eine Kontakt-Urtikaria (juckende Quaddeln), eine toxische irritative Dermatitis (Hautentzündung) und anhaltende Papeln (Knötchen, ähnlich wie bei Insektenstichreaktionen).
  • Werden die Raupenhaare eingeatmet, kann es zu Schwellungen der Schleimhäute und Entzündungen der oberen Atemwege kommen. Weitere mögliche Folgen sind ein schmerzhafter Husten, Atemnot, Bronchitis und Asthma.

Der unbehandelte Krankheitsverlauf dauert ein bis zwei Wochen und kann sehr schmerzhaft sein. Auch eine Arbeitsunfähigkeit ist möglich. Bei Beschwerden ist es daher ratsam, einen Arzt aufzusuchen, der die Symptome abklärt und die weitere Therapie festlegt.

Vorsichtsmaßnahmen
  • Befallsgebiete sollten gemieden werden. In städtischen Parks werden die entsprechenden Bereiche gesperrt und mit Warnschildern versehen. Vor einer Wanderung durch einen Wald kann man sich am Gemeinde- oder Forstamt informieren.
  • Hautbereiche wie Unterarme, Nacken und Beine sollten geschützt werden
  • Nach dem Aufenthalt im Freien duschen und Haare waschen. Die Kleidung sollte ebenfalls sofort gewaschen werden.