Überempfindlichkeit gegen Kontrastmittel

Untersuchung eines Patienten mittels CT
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Sie sind längst Alltag der modernen medizinischen Diagnostik geworden: Untersuchungen des Körpers mittels Computertomographie (CT). Doch was wohl die wenigsten Patienten wissen: Das verbreichte Kontrastmittel kann allergieähnliche Symptome („allergoide Kontrastmittelreaktionen“) hervorrufen. Hauptverursacher: das Jod, das im Kontrastmittel enthalten ist.

Bei jeder zweiten CT-Untersuchung wird mittlerweile ein Kontrastmittel eingesetzt – und fast jede hundertste davon führt zu einer Überreaktion, wie eine Studie aus Südkorea belegt. Reagiert das Immunsystem auf das Mittel, das der besseren Darstellung im CT dient, empfindlich, ist mit teils unangenehmen Reaktionen zu rechnen. Häufige Symptome, wenn der Körper allergisch reagiert: Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit. Ebenso können allergische Hautreaktionen auftreten. Dabei bilden sich an einigen Stellen oder auch am ganzen Körper Quaddeln (wie bei einem Gelsenstich oder Kontakt mit Brennesseln), die sich entzünden und auch jucken können. Die Symptome verschwinden von alleine wieder, spätestens nach einer Woche. Ist der Ausschlag besonders großflächig und unangenehm, können eine cortisonhaltige Salbe sowie ein Antihistamin verschrieben werden.

Risikogruppen

Laut der Studie, die an rund 200.000 Patienten nach einer CT-Untersuchung mit Kontrastmitteln durchgeführt wurde, ist die Wahrscheinlich für allergische Reaktionen verhältnismäßig gering: Diese konnten bei nur 0,73 Prozent der Untersuchten festgestellt werden. Die meisten Überempfindlichkeiten (0,61 Prozent aller Studienteilnehmer) verliefen dabei mild: So klagten die betroffenen Patienten nach der Kontrastmittelgabe über Hauptrötungen, Juckreiz, eine verstopfte Nase oder eine Bindehauptentzündung. Bei 0,11 Prozent stellten sich mittelschwere Reaktionen ein – von großflächigen Hautreaktionen über ein Engegefühl im Hals bis zu Gesichtsödem. Nur einer von rund 11.500 Patienten entwickelte schwere und lebensbedrohliche Reaktionen wie einen anaphylaktischen Schock

Dennoch, so die Studie, gibt es Patientengruppen, bei denen das Risiko einer Überempfindlichkeit höher ist. Dazu gehören all jene bei denen es bereits einmal eine ähnliche Reaktion gegeben hat, Überempfindlichkeit gegen Jod in der Familie vorliegt, Asthmatiker sowie Menschen, die an Medikamentenallergie oder Schilddrüsenüberfunktion leiden.

 

Alternativen

Wer schon einmal allergisch auf ein Kontrastmittel reagiert hat, sollte dies bei einem neuerlichen CT bereits im Vorfeld seinem behandelnden Arzt mitteilen. Denn: es gibt verschiedene Möglichkeiten, um eine neue Überreaktion zu vermeiden. So kann man sich im Vorfeld testen lassen, worauf man genau allergisch reagiert. Bei der Untersuchung kann dann ein anderes Kontrastmittel verwendet werden. Ebenfalls möglich: die präventive Einnahme von Antihistaminika oder eine alternative Untersuchung mittels MRT, wo andere Mittel verabreicht werden, da die Art der Untersuchung anders verläuft.

 

Quelle: Studie “Hypersensitivity Reactions to Iodinated Contrast Media: A Multicenter Study of 196.081 Patients"