Für viele ist Weihnachten untrennbar mit einer festlich geschmückten Tanne verbunden. Doch manche reagieren auf das Nadelholzgewächs mit allergischen Symptomen. Dann ist von einer Weihnachtsbaumallergie die Rede. Aber was genau ist das? Über mögliche Ursachen haben wir Herrn Dipl.-Ing. Karl Schuster von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Abt. für Forstwirtschaft befragt.
Q: Herr Dipl.-Ing. Schuster, laut Berichten im Internet werden bei allergischen Reaktionen auf den Weihnachtsbaum oft Schimmelpilzsporen und Spritzmittel gegen Insektenbefall als Ursache genannt. Deckt sich das mit Ihren Erfahrungen?
A: Dipl.-Ing. Karl Schuster: Meiner Erfahrung nach sind es Terpene, also Inhaltsstoffe des Baumharzes, die zu Symptomen führen können. Der Weihnachtsbaum sollte daher nie im Schlafzimmer oder in einem Kinderzimmer stehen. Ein guter Platz ist neben einem Fenster, sodass man täglich lüften und die Belastung der Raumluft durch die Ausdünstungen gering halten kann.
Q: Sind freigesetzte Biozide eine mögliche Ursache?
A: Ich habe keine Rückmeldung, dass es wegen der Schutzmittelbehandlung zu allergischen Reaktionen gekommen ist. Die Schädlingsbekämpfung zum Beispiel erfolgt im Frühling, und davon sind bis Weihnachten kaum noch Rückstände vorhanden. Zu diesem Thema gibt es eine unabhängige Untersuchung von Tannenbäumen aus kontrolliertem österreichischem Anbau durch die Holzforschung Austria in Wien. Nach deren Prüfergebnissen wurde in der Luft keine Belastung durch Biozide nachgewiesen. Nur in den Nadeln wurden geringfügig Spuren nachgewiesen. Aber um damit in Kontakt zu kommen, müsste man den Nadelbaum essen, was ja niemand tut. Und selbst wenn man den ganzen Baum essen würde, läge die Belastung noch immer unter dem zulässigen Höchstwert. Schließlich kommen hier dieselben Spritzmittel zum Einsatz wie beim Anbau von Obst und Gemüse, und das kann man ja auch bedenkenlos essen.
Q: Wie ist es mit der Belastung durch Schimmelpilzsporen?
A: Schimmelpilzbefall tritt bei frischen Bäumen kaum auf, nur bei sehr früh geschlägerten und dann falsch gelagerten Bäumen und bei Bäumen, die lange im Netz aufbewahrt wurden. Dies erkennt man aber schon beim Kauf.
Viele Gründe sprechen für einen Christbaum aus der Region
Experten raten zu einem Weihnachtsbaum aus kontrolliertem Anbau von Christbaumbauern aus der Region. Und das aus gutem Grund, denn ein Christbaum aus heimischer Produktion legt vom Feld bis zum Verkaufsstand durchschnittlich 40 Kilometer zurück, Importware aus Nordeuropa hingegen 1000 Kilometer oder mehr. Bei kurzen Transportwegen bleibt der Baum länger frisch und auch die Umwelt wird geschont.
Wissenswertes zu Weihnachtsbäumen aus Österreich und wertvolle Tipps rund um die richtige Pflege, Lagerung und Entsorgung gibt es auf weihnachtsbaum.at.