Vorsicht vor Obst & Co.

Obst Fruchtoseintoleranz Kinder
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Rund 40 Prozent aller Europäer leiden an Fruchtzuckerunverträglichkeit.

Übelkeit, Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall – wer an einer Fructosemalabsorption (Fruchtzuckerunverträglichkeit) leidet, kennt diese Symptome nur zu gut. Dabei ist der Körper nur bedingt in der Lage Fructose (Fruchtzucker) im Darm aufzunehmen. Um Fructose zu verarbeiten, braucht der Körper den sogenannten Glucosetranspoter GLUT-5 – er verarbeitet den Stoff dann in der Wand des Dünndarms. Bei Fructosemalabsorption hingegen kann nicht der gesamte Fruchtzucker im Dünndarm verarbeitet werden und wandert in den Dickdarm weiter. Dort wird er von Bakterien abgebaut, wobei große Mengen an Wasserstoff, Kohlendioxid und kurzfettige Fettsäuren entstehen, was zu zahlreichen Beschwerden führt. Diese können sich neben Verdauungsproblemen auch in depressiven Verstimmungen, einer Schwächung des Immunsystems sowie einem Folsäuremangel äußern.

Bis zu 40 Prozent leiden daran

Die Fructosemalabsorption ist freilich keine seltene Erkrankung – Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 40 Prozent aller Europäer daran leiden, wobei nur jeder Zweite die Beschwerden erkennt. Die sind auch das Hauptproblem bei der Diagnose, da Fructosemalabsorption aufgrund der ähnlichen Symptome oftmals mit anderen Lebensmittelunverträglichkeiten, wie zum Beispiel Lactose- oder Histaminintoleranz, verwechselt wird.

Erkannt wird Unverträglichkeit von Fructose neben einer umfassenden Anamnese beim Arzt unter anderen auch durch einen H2-Atemtest, der die ausgeatmete Luft des Betroffenen auf den Wasserstoffgehalt überprüft. Da dieser im Dickdarm gebildet wird, lässt sich feststellen wie die Fructose im Dünndarm verwertet wird. Um zu einer Eliminierung der Beschwerden zu führen, gibt es für Betroffene nur eine Möglichkeit: die anfängliche Streichung von Lebensmitteln, die Fructose enthalten, wie zum Beispiel Obst mit hohen Fructosegehalt (wie Äpfel, Birnen, Weintrauben und Steinobst), Marmeladen, Honig, Bier und Fruchtsäfte. Achtung: Fructose ist auch in Honig und Maissirup enthalten und kann ebenfalls in Lebensmitteln vorkommen, die für Diabetiker erzeugt wurden. Dabei gibt es auch gute Nachrichten: sind die Beschwerden verschwunden, kann man langsam wieder beginnen Fructose aufzunehmen und zu testen, welche Mengen man problemlos verträgt.