Allergische Reaktionen nach dem Genuss einer Tasse Trinkschokolade

Trinkschokolade
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Kakao-Pulver enthält selbst keine Histamine, ist aber ein Histamin-Liberator. Verantwortlich sind die biogenen Amine Phenylethylamin und Tyramin, die die körpereigene Produktion von Histaminen ankurbeln, die dann allergische Reaktionen auslösen können.

Allergische Reaktionen können aber auch durch Zusatzstoffe ausgelöst werden, die in kakaohaltigen Getränken enthalten sind, was vor allem bei Instant-Kakaogetränken der Fall sein kann.

Kakaogetränk ist nicht gleich Kakaogetränk

In der Umgangssprache wird der Begriff Kakao vielseitig verwendet. Man versteht darunter das aus der Kakao-Bohne gewonnene Kakao-Pulver ebenso wie die bei Kindern beliebte Packung Instant-Kakao und die Tasse Trinkschokolade.

Treten nach dem Konsum eines kakaohaltigen Getränks Symptome auf, stellt sich zunächst die Frage, welche Art kakaohaltiges Getränk konsumiert wurde. Denn Kakao kann auf verschiedene Arten zubereitet werden.

  • Instant-Kakao ist, wie Eltern wissen, wegen seiner Süße bei Kindern sehr beliebt. In Testberichten wie zum Beispiel von der Stiftung Warentest wird immer wieder der hohe Zuckergehalt hervorgehoben. Demnach enthalten manche Marken bis zu 80 Prozent Zucker. Umgekehrt ist der Anteil an Kakao-Pulver eher gering, was Kakao-Pulver als Verursacher einer allergischen Reaktion eher ausschließt. Für den Kakao-Geschmack werden Zusätze beigemischt, zum Beispiel Emulgatoren. Im Instant-Kakao mancher Hersteller wurden bei Tests auch Spuren von Mineralöl nachgewiesen. Treten nach dem Konsum von Instant-Kakao allergische Beschwerden auf, ist es durchwegs realistisch anzunehmen, dass einer der Zusätze die Symptome ausgelöst haben kann.

 

  • Kakao-Pulver ist frei von Zucker und anderen Zusätzen und ermöglicht eine andere Art, eine Tasse heißen Kakao zuzubereiten. Die Gefahr einer allergischen Reaktion ist mangels Zusätzen weit geringer. Außerdem kann ein mit Kakao-Pulver zubereitetes Getränk geschmacklich nach Belieben verfeinert werden, zum Beispiel mit Chili oder Zimt.
Allergische Symptome – was jetzt?

Eine allergische Reaktion auf eine Tasse Kakao kann also verschiedene Ursachen haben. Auch Kreuzallergien können nicht ausgeschlossen werden. In jedem Fall sollten Betroffene bei Beschwerden umgehend einen Arzt aufsuchen. Der kann die Symptome behandeln und deren Ursache feststellen. Mit seiner Hilfe lässt sich dann feststellen, ob man Kakao von der Liste der Lebensmittel streichen muss oder unter welchen Bedingungen man weiterhin Kakao konsumieren kann.

 

Alternative zu Kakao-Pulver

Diagnostiziert der Arzt eine Histamin-Intoleranz, muss der Konsum von Kakao-Pulver wohl eingestellt werden. Allerdings gibt es eine Alternative: Carob-Pulver wird aus den Früchten des Johannisbrotbaumes hergestellt. Es schmeckt süß, ist kalorienarm, frei von Gluten und Laktose, regt die Verdauung an und eignet sich wie Kakao für die Zubereitung von Backwaren und Getränken. Viele mit Carob hergestellte Süßigkeiten und Getränke sind auch bei einer Histamin-Intoleranz bekömmlich.