Histaminintoleranz - was ist das?

Salami, Käse
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In Österreich leiden rund 200.000 Menschen an einer Histamin-Unverträglichkeit. Nehmen sie histaminreiche Nahrungsmittel wie Käse (z.B. Gouda), Sauerkraut, Wein oder Sojasoße zu sich, kommt es zu teils heftigen Beschwerden.

Histamin ist ein natürlicher Botenstoff, der in unserem gesamten Organismus zu finden ist, da er vom Körper selbst gebildet wird.  Histamin gehört zu den biogenen Aminen und ist an vielen verschiedenen Körperfunktionen wie der Wundheilung und Immunreaktionen beteiligt. So spielt es zum Beispiel in der Immunabwehr eine aktive Rolle. Histamin wird aber auch über pflanzliche und tierische Lebensmittel aufgenommen.

Normalerweise wird überschüssiges Histamin von Enzymen wieder abgebaut. Diaminoxidase (DAO), speziell in den Darmzellen enthalten, besitzt die Fähigkeit, Histamin abzubauen. Durch den Mangel am Enzym DAO kann der Körper das Histamin aus der Nahrung nicht mehr ausreichend abbauen, kommt es zu allergieähnlichen Beschwerden und man spricht von einer Histaminunverträglichkeit. Besonders betroffen sind Frauen vor allem mit den Wechseljahren.

Symptome einer Histaminunverträglichkeit sind:
  • Bauchschmerzen und Magenkrämpfe
  • starke Blähungen
  • Übelkeit
  • Völlegefühl
  • Sodbrennen
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Herzrasen
  • Hitzegefühl
  • Kopfschmerz und Migräne
  • laufende oder verstopfte Nase
  • Quaddeln auf der Haut, Juckreiz
  • Blutdruckabfall mit Schwindel, Schweißausbrüchen und Schwächegefühl

Diese Symptome können entweder unmittelbar nach dem Verzehr histaminhaltiger Speisen oder aber erst Stunden danach auftreten.

Wie bei der Laktoseintoleranz, ist die richtige Ernährung ausschlaggebend, um sich vor den unangenehmen Beschwerden zu schützen. Histaminhaltige Lebensmittel sollten deshalb ganz vermieden werden.

Histamningehalt bei Lebensmitteln

Der Histamingehalt bei Lebensmittel wird durch Reifungs-, Fermentations- und Gärungsprozesse erheblich gesteigert.  

Ein Beispiel: fangfrischer Fisch (weißer Fisch) ist histaminarm,derselbe Fisch ungekühlt gelagert zwei Stunden später: histaminhaltig, derselbe Fisch ungekühlt bis wenig gekühlt einen Tag später: stark histaminhaltig

Besonders histaminreiche Lebensmittel sind:

  • Fisch: Thunfisch, Makrele, Hering, Sardine
  • Käse:   Camembert,  Bergkäse, Gouda, Cheddar, Brie, Emmentaler, Parmesan
    Wein und Käse
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  • Gemüse: Sauerkraut, Spinat, Tomaten, Avocado
  • Fleisch: Wurst, Salami
  • Alkohol: Rotwein, Weißwein, Sekt, ober- und untergäriges Bier, 
  • Sonstiges: Rotweinessig, Sojasoße, verschiedene Hefepräparate

Ebenfalls meiden sollte man:

Zitrusfrüchte, Erdbeeren, Ananas, Kiwi, Bananen, Orangen
Tomaten, Tomatenpüree, Ketchup, Tomatensaft
Schokolade, Kakao
Meeresfrüchte, Walnüsse, Cashewnüsse, Alkohol, Hülsenfrüchte, Weizenkeime

Zusatzstoffe in Lebensmittel (Glutamat, Benzoate, Farbstoffe, Sulfite, Nitrite