Arzneimittel und das Problem mit dem Milchzucker

Pillen enthalten Zusatzstoffe
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Aus gutem Grund fragen Ärzte beim Verabreichen und Verschreiben von Medikamenten ihre Patienten nach einer etwaigen Intoleranz oder Allergie, zum Beispiel gegen Lactose.

Bei einer Milchallergie und Lactoseintoleranz ist für Betroffene Milchzucker tabu. Doch die Einnahme von Lactose zu vermeiden ist gar nicht so einfach, denn schließlich steckt Milchzucker nicht nur in einem Glas Milch. Auch in Medikamenten, etwa in Kautabletten und in Kosmetika wie in Zahnpasta kann Lactose als Zusatz enthalten sein.

Untersuchungen ergaben allerdings, dass es sich dabei oft nur um sehr geringe Mengen Lactose handelt, die als Zusatz enthalten sind. Die Rede ist hier von 0,03 bis 0,19 Gramm. Nehmen Betroffene im Verlauf eines Tages mehrere Dosen von solch geringer Menge Lactose zu sich, summiert sich das am Ende des Tages auf eine Gesamtmenge von ein bis zwei Gramm. Für viele Personen mit einer Milchallergie und Lactoseintoleranz ist die Menge zu gering, als dass sie Beschwerden auslösen könnte.

Es gibt aber sehr wohl Fälle, wo Medikamente größere Mengen Lactose enthalten. Deren Einnahme kann bei Betroffenen unerwünschte Folgen nach sich ziehen. Denn zu den, durch die Lactose, ausgelösten Beschwerden kommt hinzu, dass die Wirkung der Arzneistoffe und der gewünschte Heilerfolg beeinträchtigen werden könnten.

Lactose-Zusatzstoffe in Medikamenten und Kosmetika

Zu den am häufigsten verwendeten Zusatzstoffe in Medikamenten und Kosmetika zählen Milch, Milchpulver, Magermilchpulver, Milcheiweiß, Molkeneiweiß, Casein, Lactoglobulin und Lactalbumin. Wer an einer Milchallergie oder an einer Lactoseintoleranz leidet, sollte bei der Anwendung von Medikamenten und Kosmetika daher vorsichtig sein.

Welche Zusatzstoffe enthalten sind, können Betroffene im Beipacktext nachlesen. Dort ist auch die Menge der Zusatzstoffe angegeben, anhand derer Betroffene ablesen können, ob sie ausreichend groß ist, um zu Beschwerden führen zu können. Allerdings sind die Zusatzstoffe oft nicht direkt erkenntlich.

Um sicherzugehen, sollten Betroffene den Arzt oder Apotheker um Hilfe bitte. In vielen Fällen kann ein lactosefreies Medikament verschrieben werden.