Primärer adulter Laktasemangel
An dieser Form leiden die meisten Erwachsenen aber auch schon viele Kinder. Es handelt sich dabei allerdings nicht um eine Krankheit, sondern um einen natürlichen Vorgang mit zunehmendem Alter. Denn, wird ein Kleinkind nicht mehr gestillt, verliert es langsam die Fähigkeit Milchzucker zu verdauen. Dies ist bei 70 – 90 Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung der Fall. Bei Europäern kann es bis zu 20 Jahre dauern, bis der niedrigste Laktase-Spiegel erreicht ist.
Sekundärer Laktasemangel
Eine weitere, auch bei Kindern recht häufige Form der Laktoseintoleranz ist der sekundäre, erworbene Laktasemangel. Er ist meist auf eine Schädigung der Dünndarmschleimhaut durch Krankheiten oder Infektionen zurückzuführen, denn durch Entzündungen werden wichtige Schleimhautzellen im Darm zerstört. Da diese Zellen aber die Fähigkeit haben sich zu regenerieren, funktioniert nach einiger Zeit die Laktaseproduktion wieder. Auslöser können auch Morbus Crohn, Darmoperationen, Zöliakie, ein Trauma, eine Chemotherapie oder die Einnahme von Medikamenten sein.
Angeborener kongenitaler Laktasemangel
Der angeborene Laktasemangel ist ein Gendefekt, der vererbt wird. Das bedeutet, dass Kinder von Geburt an, kann das Enzym Laktase nicht gebildet werden. Diese Krankheit nennt man Alaktasie. Babys mit angeborenem Laktasemangel können auch keine Muttermilch vertragen, weshalb sie bereits in den ersten Lebenswochen an schweren Durchfällen, Austrocknung und Unterernährung leiden. In diesem Fall ist eine komplett laktosefreie Ernährung einzuhalten. Dieser Gendefekt kommt selten vor, da er autosomal-rezessiv vererbt wird. Er wird nur dann weitergegeben, wenn beide Elternteile daran leiden.