Können Milch und Weizen Migräne triggern?

Kopfschmerzen
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Migräne ist ein periodisch wiederkehrender, pulsierender und anfallsartiger Kopfschmerz. Begleitet wird die neurologische Erkrankung von Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, was bereits einen Zusammenhang mit Magen und Darm vermuten lässt. 

Rund 10 Prozent der Bevölkerung sind von Migräneanfällen betroffen. Bekannte Auslöser sind Stress, Föhn und Hormone. Wenig bekannt ist, dass Gluten-Unverträglichkeit und Laktoseintoleranz ebenfalls Migräne begünstigen können.

Studie belegt Zusammenhang zwischen Zöliakie und Migräne

War es das Wetter oder das Glas Rotwein? Die Suche nach dem Auslöser ist oft vergeblich. An das Butterbrot, die Pizza, das Joghurt oder den Käse denkt kaum jemand. Das mag daran liegen, dass der Einfluss von Laktoseintoleranz und Gluten-Unverträglichkeit auf Migräne kaum erforscht ist.

In einer US-Studie von Dr. Alexandra Dimitrova, Neurologin vom Neurological Institute at Columbia University Medical Center in New York City, konnte ein Zusammenhang zwischen Zöliakie und Migräne nachgewiesen werden. Über mehrere Jahre hinweg wurden 502 Teilnehmer untersucht. 188 der Teilnehmer hatten Zöliakie und 111 eine entzündliche Darmerkrankung. 25 Teilnehmer hatten weder Zöliakie noch eine andere Darmerkrankung, reagierten aber empfindlich auf Gluten während 178 vollkommen gesund waren.

Bei der Untersuchung der Teilnehmer auf Migräne zeigte sich folgendes Ergebnis: In der Gruppe mit Zöliakie litten 21 Prozent an Migräne, in der Gruppe mit entzündlichen Darmerkrankungen waren es 14 Prozent und in der Gruppe mit gesunden Teilnehmern klagten nur 6 Prozent über Migräne. Das Ergebnis zeigt eine Manifestation von Migräne bei Zöliakie und entzündlichen Darmerkrankungen.

Verursacht ein Schluck Milch Migräne?

Laktose (Milchzucker) steht ebenfalls in Verdacht, bei Menschen mit einer Laktoseintoleranz eine Migräne zu begünstigen. Auch in diesem Fall wird ein Zusammenhang zwischen einer belasteten Darmflora und Migräne vermutet. Es gibt Fälle, in denen Betroffene nach dem Verzicht von Käse, Joghurt und anderen Milchprodukten von einem Rückgang ihrer Migränebeschwerden berichten.

Experten warnen vor einer Selbstbehandlung

Ernährungsexperten der Uniklinik Leipzig warnen eindringlich vor einem Eigenversuch. Wer unter Migräne leidet, sollte auf keinen Fall auf den Konsum von Gluten und Laktose verzichten. Denn werden dem Körper über einen langen Zeitraum Gluten und Lactose vorenthalten, kann er sich darauf einstellen. Ursprünglich gesunde Menschen könnten dadurch gluten- und laktoseintolerant werden.

Besteht der Verdacht, dass Gluten oder Laktose eine Migräne fördern, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Gemeinsam mit dem Arzt kann dann ein Triggermanagement mit abwechslungsreicher Ernährung erarbeitet werden, das die Darmflora positiv beeinflusst und Migräne vorbeugt.