Schimmelpilze und Co
In Österreich brummt das Geschäft mit der grünen Weihnachtspracht. Jedes Jahr werden 2,6 Millionen Christbäume in Österreich verkauft. Die meisten davon kommen aus Großbetrieben, so genannten Plantagen. Dort reiht sich Tanne an Tanne. In Weihnachtsbaumplantagen werden jede Menge Herbizide, Insektizide und Fungizide eingesetzt. Die konventionell angebauten Weihnachtsbäume sind dabei einem regelrechten Pestizidcocktail ausgesetzt. Hinzu kommt, dass auf Weihnachtsbäumen im warmen Zimmer trotz hoher Chemiebelastung in kürzester Zeit Schimmelpilze wuchern. In nur zwei Wochen steigt die Konzentration an Schimmelpilzsporen dramatisch an, von 800 Pilzsporen pro Kubikmeter Raumluft auf 5.000/m³ (Kurlandsky et al. 2017). Das Einatmen dieser Sporen kann eine allergische Reaktion hervorrufen. Fünf von 100 Personen reagieren laut Robert Koch Institut allergisch auf Schimmelpilze, bei Asthmatikern sogar zehn von 100. Und bei jedem dritten Menschen mit einer Überempfindlichkeit (Atopie) reicht bereits das Einatmen geringer Mengen, um eine allergische Reaktion hervorzurufen. Übrigens sind Kinder besonders gefährdet: Fast jedes zehnte Kind reagiert sensibel auf Schimmelpilze. Bei erneutem Kontakt mit Schimmel kann das zur Allergie führen.
Ist Plastik eine Alternative?
Nicht nur optisch sind sie eine Beleidigung und viele Plastiktannen riechen häufig schon nach Chemie. Die Inhaltsstoffe sind kaum nachvollziehbar. So können diverse Kunststoffe (z.B. PVC, Polyethylen, Polypropylen) und Metalle wie Eisen, Blei oder Barium enthalten sein. Gefahr droht nicht nur bei Berührung, die gefährlichen Gifte verteilen sich auch in der Raumluft. Zudem werden die Kunststoffbäume meist aus Fernost importiert und haben daher eine schlechte Ökobilanz. Um den CO2-trächtigen Transport auszugleichen, müsste der Baum mindestens zehn Weihnachten hervorgeholt werden.