Tückische Nickelallergie

Nickelallergie
Pixabay CC0 Creative Commons

Die Nickelallergie ist die mit Abstand häufigste Kontaktallergie, begleitet von einer ganzen Bandbreite von Symptomen. Mit dem Metall nicht in Kontakt zu kommen ist schwierig, da es in vielen Gegenständen des täglichen Bedarfs enthalten ist, sogar in Lebensmitteln. Doch nicht jede Berührung führt automatisch zu Beschwerden.

Knöpfe und Nieten an Jeanshosen und -jacken, Silber-, Gold- und Modeschmuck, Brillengestelle, Türschnallen, Geldmünzen, Schminke, Gürtelschnallen, Zahnspange und sogar Lebensmittel können Nickel enthalten. Ein großes Problem für Nickel-Allergiker. Grund: Berühren diese einen nickelhaltigen Gegenstand, kann sich an der betreffenden Stelle ein Kontaktekzem bilden. In der Regel sind die Regionen Bauch, Hände, Handgelenk, Hals und Ohren besonders gefährdet, da sie am ehesten mit nickelhaltigen Gegenständen wie zum Beispiel mit Geldmünzen oder mit Modeschmuck in Berührung kommen. Dabei können folgende Symptome auftreten:

  • Schwellung (Angioödem)
  • Hautrötung (Erythem)
  • Brennen und Jucken
  • Krusten- oder Schuppenbildung
  • Nässende Bläschen
  • Quaddeln
Tage danach beginnt es zu Jucken und Brennen …

Obwohl äußerst unangenehm, werden die Symptome nicht immer mit einer Nickel-Allergie in Verbindung gebracht. Das mag daran liegen, dass die Nickelallergie eine Spättypallergie ist und die Symptome 24 bis 72 Stunden nach dem Kontakt auftreten. Schließlich verdächtigt kaum jemand den Hosenknopf seiner Jeans, wenn sich Tage danach am Bauch Juckreiz und Rötung einstellen.

Sobald der Kontakt mit nickelhaltigen Gegenständen unterbunden wird, klingen die Beschwerden ab. Wird die Jeans weiterhin getragen, können sich die noch relativ harmlosen Beschwerden zu einem chronischen Ekzem entwickeln. Dabei verdickt und verhornt die Haut. Auch die natürliche Barriere wird beschädigt, was die betroffene Stelle für Bakterien und andere Allergene anfällig macht. Häufig anzutreffen ist das chronische Handekzem, das oft durch einen beruflich bedingten permanenten Kontakt mit Nickel verursacht wird, z.B. bei Kassiererinnen.

Die Gefahr wird nicht immer erkannt

Nicht bei allen Produkten ist gleich ersichtlich, dass Nickel enthalten ist. Zum Beispiel zeigten Patientinnen immer dann Symptome, nachdem sie Wimperntusche auftrugen. Der Allergietest mit der Tusche bestätigte eine Nickel-Allergie. Aber laut Hersteller enthielt die Tusche kein Nickel. Es stellte sich heraus, dass die der Verpackung beiliegende Bürste nickelhaltige Drähtchen enthielt. Vermutlich lösten sind vom Draht Nickelionen und kontaminierten die Tusche.

Hautregionen können auch durch Verschleppen von Nickelionen kontaminiert werden. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn man beim Schminken unbewusst mit den Händen andere Hautregionen berührt und mit Schminke kontaminiert. Diese Hautregionen können dann ebenfalls Symptome zeigen.

Nickel wird unter anderem für die Herstellung von Edelstahl verwendet, ein Basismaterial für die Produktion von Kochtöpfen und Küchenmaschinen. Lösen sich beim Kochen vom Kochtopf Nickelionen, gelangen sie über das Essen in den menschlichen Organismus. Für Menschen ohne Nickelallergie ist das ungefährlich, bei Allergiker kann es Symptome auslösen.

Was können Nickelallergiker tun?

Eine Nickelallergie ist nicht heilbar, was aber nicht bedeutet, dass Nickelallergiker gänzlich hilflos wären.   

  • Die wichtigste Maßnahme ist der Rat, jede Berührung mit nickelhaltigen Gegenständen zu meiden. Vor allem sollte der dauerhafte Kontakt vermieden werden. Das mag angesichts vieler nickelhaltiger Produkte schwierig erscheinen, ist es aber nicht. Hersteller von Konsumartikeln wie Kosmetik und Kochgeschirr haben das Bedürfnis nach nickelfreien Produkten erkannt und ihr Angebot entsprechend erweitert.
  • Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Hautpflege. Rissige und offene Haut ist ungeschützt und erleichtert es Nickelionen in die Haut einzudringen. Daher sollte die Haut stets gut gepflegt sein.
Ärztliche Heilkunst erleichtert den Alltag

Treten Symptome einer Nickelallergie auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Er kann die Beschwerden lindern und bewahrt vor einem möglichen chronischen Ekzem. Ein weiterer Punkt ist der Schwellenwert. Da die Schwellwerte einer Nickelallergie von Patient zu Patient verschieden ist, kann gemeinsam mit dem Arzt geklärt werden, welche nickelhaltigen Gegenstände des täglichen Lebens ein hohes, ein geringes oder gar kein Risiko darstellen.